Mehrere Tausend Stationen nicht ausgelastet
In Städten und Ballungszentren seien mehrere UMTS-Netze auf Grund der hohen Nachfrage nach breitbandigen mobilen Diensten durchaus sinnvoll, in ländlichen und strukturschwachen Gegenden hingegen könnten UMTS-Netze auf Grund des geringen Kundenpotenzials nicht kostendeckend oder gewinnbringend betrieben werden, stellte Hutchison Austria-Chef Berthold Thoma am Donnerstag vor Journalisten fest. Nur ein Drittel bzw. ein Viertel aller Stationen eines österreichweiten UMTS-Netzes könnten wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden, bei jedem Betreiber seien mehrere Tausend Stationen nicht ausgelastet.
Noch keine Zusagen
Der Aufbau eines einzigen, für alle Betreiber nutzbaren und offenen UMTS-Netzes würde allen Interessenten helfen, Kosten zu sparen, meint Thoma. Der Aufbau eines ländlichen UMTS-Netzes koste zwischen 300 und 400 Mio. Euro, die Wartungskosten für 15 Jahre lägen beim Dreifachen davon. Diese Kosten könnten unter allen - in- und ausländischen - Beteiligten aufgeteilt werden. Der Mitbewerb habe zwar teilweise Interesse an diesem Projekt gezeigt, Zusagen über eine Beteiligung gebe es aber noch keine, so Thoma.
Die Infrastrukturholding der chinesischen Hutchison-Gruppe, Mutter von Hutchison Austria, werde für den Aufbau des Netzes, das mit dem Hutchison-Netz nicht verwoben und eigenständig aufgebaut werden soll, finanziell in Vorleistung gehen und an der zu gründenden "Netco"-Gesellschaft rund 50 Prozent halten, sagte Thoma. Die restlichen Anteile sollen von ausländische Investoren und Risikokapitalgebern übernommen werden, von denen es bereits Interessensbekundungen gebe.
Investoren sollen bis August stehen
Als Infrastrukturlieferanten habe man alle namhaften Hersteller wie Siemens, Ericsson, Nokia, Nortel, Motorola, Alcatel und die chinesische Huawei angesprochen. Im August will Hutchison über die Auswahl der Infrastrukturlieferanten und Finanzinvestoren entscheiden. Dann soll mit dem flächendeckenden Netzaufbau begonnen werden, der etwa zwei bis drei Jahre dauern könnte, so Thoma.