Wie die Analyse des Derivate Forum ergab, konnten Sprint- und Outperformance-Zertifikate im ersten Quartal des heutigen Jahres ordentlich zulegen. Dieser Erfolgsrun ist ein deutliches Indiz dafür, dass einfach verständliche Strukturen ganz einfach bessere Chancen haben, um von den Anlegern akzeptiert zu werden, als komplexe Konstruktionen. Obwohl die Produkte einfach zu verstehen sind, bemühten sich die Emittenten in der Vergangenheit redlich und ziemlich erfolgreich, die Anleger mit unterschiedlichsten Bezeichnungen für Produkte mit identischer Funktionsweise zu verwirren. Deshalb soll an dieser Stelle die Begriffsvielfalt für die Produkte der wichtigsten Emittenten im Sinne der Anleger stichprobenweise etwas entwirrt werden.

Sprint-Zertifikate hatten viele Namen

Wurden vor einigen Jahren die Sprint-Zertifikate noch unter den Bezeichnungen Speeder- Speed-, Double Chance- oder KickStart-Zertifikate u.v.m auf den Markt gebracht, so muss man den Emittenten nun zu Gute halten, dass dieser Zertifikatetyp auf Initiative des DDI nun mehr oder weniger einheitlich als Sprint-Zertifikat angeboten wird. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Vereinheitlichungen beispielsweise auch bei den Express-Zertifikaten, die ja unter den verschiedensten Bezeichnungen auftauchen, durchsetzen könnte. Sprint-Zertifikate profitieren innerhalb einer vorgegeben Preisspanne des Basiswertes doppelt an dessen Kursgewinnen. Das maximale Gewinnpotenzial ist jedoch durch den Cap, der am oberen Rand der Preisspanne angebracht ist, limitiert. Unterhalb der Preisspanne ist der Anleger genau so gestellt wie der Inhaber des Basiswertes. Allerdings verzichtet der Zertifikateinhaber, im Gegensatz zum Aktieninhaber, auf die Dividenden. Die doppelte Performance der Sprinter bezieht sich allerdings nur auf das Laufzeitende der Zertifikate.

Sprint-Zertifikate eignen sich daher für Anleger, die relativ geringe Kursanstiege des Basiswertes optimal ausnutzen wollen. Im Falle eines größeren Kursanstieges werden Outperformance-Zertifikate das bessere Ergebnis abliefern.

Mit Outperformance-Zertifikaten Chance auf gehebelte, unlimitierte Gewinne

Outperformance-Zertifikate sind, genau wie Sprint-Zertifikate, mit einem Basispreis ausgestattet, bei dessen Überschreiten die Post abgeht. Das maximale Gewinnpotenzial bei Outperformance-Zertifikaten ist nicht limitiert. Der Anreiz für die Anschaffung eines Outperformance-Zertifikates besteht darin, dass man an Kursanstiegen, die den Basispreis überschreiten, überproportional beteiligt wird.

Die tatsächliche Höhe der Outperformance ergibt sich in Abhängigkeit von der Höhe der Dividenden und der Volatilität der jeweiligen Aktie. Eine Partizipation von 165 Prozent sagt aus, dass der Inhaber des Zertifikates um 65 Prozent bessere Ertragschancen als der Aktionär innehat. Partizipationsraten von 200 und mehr Prozent sind bei diesem Zertifikatetyp ebenfalls keine Seltenheit. Der positive Aspekt an Outperformance-Zertifikaten besteht darin, dass der Hebel üblicherweise nur bei steigenden Kursen zur Wirkung kommt. Das ist ja ganz im Sinne des Anlegers!

Bis auf den Verzicht der Dividende, durch den ja die Outperformance-Chance erkauft wird, verhält sich solche ein Zertifikat in negativem Marktumfeld genau so wie die zu Grunde liegende Aktie. Wenn es aber günstig läuft, dann übertreffen die Gewinne des Zertifikates jene der Aktionäre deutlich.