"Ich gebe der Austrian maximal drei Jahre. Dann ist sie bankrott oder Teil des Lufthansa-Konzerns. Aber die spielt ohnehin keine wichtige Rolle mehr", meint O'Leary. Die jüngsten Tarifaktionen der AUA sieht der Ryanair-Chef auch nicht als Konkurrenz: "Jedes Mal, wenn ich ein Austrian-Inserat sehe, muss ich lachen. Dann denke ich mir: Aha, so werden Verluste gemacht."
Treibstoffzuschläge "einfallslos"
Dass der hohe Ölpreis Grund für den AUA-Quartalsverlust sei, hält O'Leary für nicht nachvollziehbar. "Erdöl - die dunkle Seite der Macht. Die Österreicher warten auf die Rückkehr der Jedi-Ritter, um sie vor dem bösen Ölpreis zu retten". Auch Ryanair tanke Kerosin und mache dennoch Profite. "Das ist keine Mission Impossible", so der Ryanair. Die Einführung von Treibstoffzuschlägen sei "einfallslos" gewesen. Ryanair habe darauf verzichtet, sei aber "glücklich, dass die Konkurrenz das gemacht hat. Viele Kunden, die sich über diese Preiserhöhung ärgerten, sind zu uns gekommen."
Die Praxis der herkömmlichen Airlines werde "bald ein Ende haben", meint der Ryanair-Chef. Denn die Kunden würden sich das nicht mehr lange bieten lassen: "Wer zahlt schon gern 700 Euro, wenn er die gleiche Leistung um 70 Euro bekommen kann?" Besonders die alteingesessenen Fluggesellschaften würden den Druck spüren.
Österreich-Geschäft "läuft sehr gut"
Ryanair werde hingegen überleben, ist O'Leary überzeugt: "Sehen Sie, darum werden wir auch in diesem brutalen Krieg der Airlines überleben. Denn wir bieten die günstigsten Preise an. Das wollen die Kunden. Und obendrein schreiben wir auch noch Profite, was unsere Konkurrenz nicht von sich behaupten kann." Das Österreich-Geschäft - Ryanair fliegt hier Graz, Klagenfurt, Linz und Salzburg an - laufe "sehr gut", Ryanair erwäge einen Ausbau, kündigte O'Leary an.