Ein prinzipielles "Ja" zu einer Elite-Uni, die laut Presse-Berichten bereits 2006 starten soll, signalisierte Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni (BZÖ). Allerdings müssten noch einige Punkte präzisiert werden, so Mainoni in einer Aussendung am Freitag. Skeptisch reagierte der Wirtschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald. Niemand könne sagen woher das Geld kommen soll.

Mainoni forderte, dass die Art der Vernetzung einer Spitzen-Uni mit bestehenden Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen definiert werden müsse. Damit solle Konkurrenz verhindert werden. Bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung müssten neben dem naturwissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen auch der sozialwissenschaftliche Bereich zum Zug kommen.

Weiters müsse sichergestellt werden, dass bestehende exzellente Förderungswerber in ihren Förderansuchen durch die Konkurrenz zur Spitzen-Uni nicht benachteiligt werden. Das gelte ganz besonders für den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), dieser müsste jedenfalls aufgestockt werden. Mainoni begrüßte die Ankündigung, dass "junge Talente aus aller Welt" an dem neuen Institut studieren sollen. Allerdings dürfe dieser Umstand nicht dazu führen, dass Hochbegabte aus Österreich wegen des internationalen Andrangs nicht aufgenommen werden.

Grünewald kritisierte, dass ohne ein einziges Gespräch mit Kritikern nun über 80 Millionen Euro als Startkapitel in eine 'Exzellenz-Universität' investiert werden. Alternativen von lokalen Schwerpunktsetzungen in Kooperation mit dem FWF und der Akademie der Wissenschaften würden ignoriert.

Niemand könne sagen, woher das Geld komme. Die Aussagen und Versprechen von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V), den Universitäten nichts wegzunehmen, seien unzureichend, zumal die Unis in den vergangenen Jahren "finanziell ausgeräumt" worden seien. "Die Universitäten brauchen einfach mehr Geld", so Grünewald.

"Ein gefährliches Spiel treibt Ministerin Gehrer bei der nun offensichtlich fix geplanten Errichtung einer 'Exzellenz-Universität'", sagte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal. Erst wenn die staatlichen Unis ausreichend Geld bekommen hätten und es von der Wirtschaft die definitive Zusage für eine 80-prozentige Finanzierung der Elite-Uni gebe, könne man einer solchen Idee näher treten. Broukal befürchtet, dass sich eine Situation wie einst bei den Abfangjägern wiederholen könnte. "Erst verspricht die ÖVP, kein Steuergeld verwenden zu wollen, dann wird das Versprechen prompt gebrochen und die Österreicherinnen und Österreicher werden zur Kassa gebeten", so der Mandatar. (APA)