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Während ihrer Krankheit war es nicht sicher, ob Justine Henin-Hardenne je wieder würde spielen können. Nun legt sie erneut Hand an den Siegerpokal von Roland Garros.

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Mary Pierce konnte im Endspiel nie ihr wahres Gesicht zeigen, zu fehlerhaft war das Spiel der Französin.

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Paris - Justine Henin-Hardenne hat ihr atemberaubendes Comeback gekrönt und zum zweiten Mal nach 2003 die French Open gewonnen. Drei Tage nach ihrem 23. Geburtstag bezwang die Belgierin am Samstag in Paris die Französin Mary Pierce mit 6:1,6:1. Es war ihr vierter Grand-Slam-Titel nach den French Open 2003, den US Open 2003 und den Australian Open 2004.

Für den insgesamt 23. Turniersieg ihrer Karriere kassierte Henin-Hardenne 867.000 Euro. Die 30-jährige Mary Pierce verpasste ihren zweiten Sieg vor heimischem Publikum nach 2000 und durfte sich mit 433.500 Euro trösten.

Als Henin-Hardenne nach nur 62 Minuten Spielzeit den zweiten Matchball verwandelte, reckte sie die Fäuste in die Luft. "Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich, ein großer Sieg nach dem schwierigen letzten Jahr. Es gibt keine Worte, diesen magischen Moment zu beschreiben", sagte die Wallonin, die sich ganz besonders bei ihrem Mann Pierre-Yves, ihrem Trainer Carlos Rodriguez und dem Pariser Publikum bedankte. In Richtung Pierce meinte sie: "Mary mag ich sehr gern, ich habe großen Respekt vor ihr. Es war sehr schwer für sie."

Tränen bei Pierce

Mary Pierce, die elf Jahre nach ihrer ersten Final-Teilnahme in Paris überraschend noch einmal das Endspiel erreicht hatte, konnte ihre Emotionen nicht verbergen und brach bei ihrer Dankesrede in Tränen aus. "Es ist schwierig, jetzt zu reden. Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte ein großartiges Turnier, aber heute habe ich einfach schlecht gespielt. Ich habe verzweifelt versucht, gut zu sein, aber es ist nicht gelungen."

Ein Happy End wie 2000 konnte es für die in Montreal geborene Tochter einer Französin und eines Amerikaners beim 15. Start in ihrer Wahlheimat nicht geben, dazu war ihre Gegnerin einfach zu stark. Trotz anhaltender Rückenbeschwerden hatte diese im Verlaufe des Turniers die US-Open-Gewinnerin Swetlana Kusnezowa und Wimbledonsiegerin Maria Scharapowa ausgeschaltet und beendete ungeschlagen die Sandplatz-Saison.

Was für ein Comeback

Nach einer langwierigen Viruserkrankung und einer Knieverletzung hatte die frühere Weltranglistenerste sieben Monate pausieren müssen. Erst im März war sie auf die Tour zurückgekehrt. Doch es schien, als sei sie nie weg gewesen. Mit ihrer kraftvollen und technisch ausgereiften Art, Tennis zu spielen, war sie ihren Gegnerinnen auf Anhieb wieder überlegen. In 28 Matches kassierte sie nur eine Niederlage. Zuletzt gelangen ihr 24 Siege nacheinander. Eine längere Serie auf Sand schaffte davor Steffi Graf zwischen 1987 und 1988, als sie in 35 Partien unbezwungen blieb. (APA/dpa/Reuters)

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ZUR PERSON:

Justine Henin-Hardenne
Geboren: 1. Juni 1982 in Lüttich
wohnhaft in Marloie (Belgien)
verheiratet mit Pierre Yves-Hardenne
Größe/Gewicht: 1,67 m/57 kg
Rechtshänderin
Profi seit 1999

Größte Erfolge: - 23 Einzel-Titel, darunter vier Grand Slam-Turniere (French Open und US Open 2003, Australian Open 2004, French Open 2005)
- Fed Cup-Sieg 2001
- Olympiasiegerin 2004 in Athen
- Weltranglistenerste (46 Wochen)

Aktuelles WTA-Ranking: Nummer 12