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Roberto Castelli, Justizminister

Foto: AP/Borgia
Rom - Der italienische Justizminister Roberto Castelli will mit Burka verschleierte Frauen bestrafen. "Maskiert herumzurennen ist ein Vergehen. Das geht einfach nicht. Frauen, die die Burka tragen, müssen angezeigt und bestraft werden", sagte Castelli, Minister der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega Nord.

In Italien ist es verboten, verschleiert auf die Straße zu gehen. Dies sei ein Gesetz, das niemand in Frage stellen könne. "Man muss die Ausländer in Italien respektieren, die müssen aber unsere Gesetze berücksichtigen", sagte Castelli in der lombardischen Stadt Como. Dort wurde am Samstagabend der umstrittene Film "Submission" des ermordeten niederländischen Regisseurs Theo van Gogh vorgeführt.

Ausländerfeindlichkeit

In Como war es im vergangenen Jahr bereits zu einem heftigen Streit wegen der Burka gekommen. Der Bürgermeister der Gemeinde Drezzo, Christian Tolettini, hatte im vergangenen Jahr eine zum Islam übertretene Italienerin bestraft, weil sie sich auf der Straße mit der Burka zeigte. Die Frau hatte an Staatschef Carlo Azeglio Ciampi appelliert und ihr Recht beansprucht, sich verschleiert zu zeigen. Dieser Vorfall hatte für heftige Auseinandersetzungen gesorgt.

Auch die Worte des Justizminister lösten scharfe Reaktionen in Oppositionskreisen aus. "Castelli facht die Ausländerfeindlichkeit und religiöse Konflikte an", sagte ein Sprecher der italienischen Kommunisten. (APA)