"Bewusst hervorgerufene Heiterkeitsausbrüche"
Schule ist belastend - nicht nur für die Schüler, sondern auch für das Lehrpersonal. Die Lehrer an der der HTL-Bulme (Höheren Technischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt) Graz-Gösting haben allerdings gut Lachen. Sie haben es unter professioneller Anleitung intensiv geübt und in der Folge in weiteren Lachtraining-Einheiten praktiziert. Mit ihnen und einer "normallustigen" Vergleichsgruppe hat Papousek erhoben, welche Wirkung regelmäßig bewusst hervorgerufener Heiterkeitsausbrüche auf das Schulklima haben kann. "Die erzielten Veränderungen sind substanziell", so Papousek im Gespräch mit der APA.
Heitere Grundstimmung
Die Pädagogen wurden vor dem Beginn des Lachtrainings und zu Ende des Projektes mit standardisierten Fragebögen nach ihrem jeweiligen subjektiven Befinden vor und nach dem Lachtraining-Projekt befragt. Daraus ergab sich, dass die berufliche Stressbelastung danach deutlich geringer erlebt wurde als vorher. Die Mitglieder der Gruppe hatten sich nachher weniger belastet, weniger überfordert und weniger ausgelaugt gefühlt als zu Beginn des Lachtrainings rund zwei Monate zuvor.
Auch die Zufriedenheit mit der Tätigkeit, mit der Schule, und den Arbeitsbedingungen wurde nach dem Training deutlich positiver beurteilt als vorher. "Wenn der Alltag weniger belastend erlebt wird und eine heiterere und gelassenere Grundstimmung herrscht, wirkt sich das auch auf das soziale Umfeld, auf den Umgang, die Kontakte zu anderen Menschen aus", erklärt Papousek die Ergebnisse.
Pantomimische Übungen
Die Lehrer haben im Frühjahr 2004 zuerst ein zweitägiges Intensivseminar in "Lachyoga" absolviert und quasi eine Einführung in die Kunst des bewusst provozierten Lachens erhalten. Danachtraf man sich fünf Wochen lang einmal wöchentlich zu einer 45-minütigen Lachsitzung. "Mit Hilfe von pantomimischen Übungen wurde automatisch lachen gelernt", erklärt Papousek. Rund ein Zehntel der Lehrer hat an dem Pilotseminar teilgenommen.