Berlin - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat weiter offen gelassen, wie er die für Herbst geplante vorgezogene Bundestagswahl herbeiführen will. "Ich werde mich zu dieser Frage ausschließlich gegenüber dem Herrn Präsidenten und dem Parlament äußern", sagte Schröder vor einer Sitzung des SPD-Präsidiums in Berlin. "Alles andere sind wildeste Spekulationen und da rate ich, davon möglichst Abstand zu nehmen. Ein klarer Weg wird es sein, der verfassungsrechtlich geboten ist", sagte der Kanzler. Schröder hatte angekündigt, eine Neuwahl über eine Vertrauensfrage im Bundestag erreichen zu wollen. Sein Sprecher schloss am Montag erneut einen Rücktritt des Kanzlers als Weg hin zu einer Neuwahl aus. "Der Spiegel" hatte berichtet, Schröder habe fehlendes Vertrauen in der SPD-Bundestagsfraktion und der rot-grünen Koalition als Grund für sein Vorhaben genannt, die Bundestagswahl um ein Jahr auf diesen Herbst vorzuziehen. In einem vertraulichen Gespräch mit Bundespräsident Horst Köhler habe Schröder in diesem Zusammenhang von einem "erhöhtem Erpressungspotenzial" in SPD-Fraktion und Koalition gesprochen. Der Sprecher der SPD-Linken, Fraktionsvize Michael Müller, wies das zurück. Auch Linken-Sprecherin Andrea Nahles sprach von abwegigen Behauptungen. Nahles sagte im ZDF: "Ich sage ganz klar, dass die Linken in der Fraktion (...), dem Kanzler auf jeden Fall ihr Vertrauen aussprechen." (APA/Reuters)