Wien - Vor Gratis-Rubbellosen warnte am Montag die Arbeiterkammer Konsumenten in Wien und Niederösterreich. Diese Lose würden jenen aus der Trafik "zum Verwechseln ähnlich" sehen - doch die "vielversprechende" Gewinnliste sei nur über eine Mehrwerttelefonnummer zu erfahren. "Ein teurer Spaß angesichts der Tatsache, dass wohl die wenigsten einen Haupttreffer gelandet haben", hieß es in einer AK-Aussendung.

Konsumentenschützer der AKNÖ haben sich an dem Spiel beteiligt und recherchiert: Bei zwei der drei Lose haben die Mitarbeiter zwei gleiche Symbole freigerubbelt und wie gefordert die angegebene Mehrwertnummer angewählt. Am Tonband wurden sie schließlich knapp sieben Minuten lang über der Auflistung von möglichen Gewinnen informiert, ehe sie eine Gewinnnummer erfahren haben. Die Telefonrechnung für den Anruf betrug laut AKNÖ 14,91 bzw. 23,94 Euro.

Hauptgewinne locken

Je nach freigerubbelten Symbolen könne man als Hauptgewinn 50.000 Euro in bar, eine Südseeluxusreise, 5.000 Euro, ein Plasmafernseher oder ein Kilo Gold gewinnen. Die AKNÖ-Experten vermuten, dass der Großteil der Gewinner lediglich das "Package rund ums Handy" - also Klingeltöne und Logos im Wert von 30 bzw. 40 Euro - gewonnen hat. "Erst mit der Gewinnnummer, die in das Los eingetragen und an die Firma 'Nachrico Ltd' zurückgeschickt werden muss, kann man dann den Gewinn anfordern. Es stellt sich die Frage, ob dieses 30 Euro-Package diesen Aufwand wirklich wert ist", so Eva Schreiber, Leiterin der AKNÖ-Konsumentenberatung.

Aus diesem Grund haben die Konsumentenschützer auf der Homepage eine Liste veröffentlicht, aus der ersichtlich ist, was man gewonnen hat. Schreiber: "Dann kann man immer noch entscheiden, ob man die hohen Telefonkosten wirklich investieren will."

Auf den Losen ist laut AK lediglich eine Postfachadresse in Innsbruck angegeben. Doch weitere Nachforschungen der Konsumentenschützer haben ergeben, dass offenbar eine zypriotische Firma hinter der "Abzocke" steckt: "Wenn viele Konsumenten auf der teuren Mehrwertnummer anrufen, um ihre Gewinnnummer zu erfragen, ist klar, wer der eigentliche Gewinner der Aktion ist", warnte Schreiber. (APA)