Die Vorbereitungsn für die im ORF-Gesetz vorgesehene Direktwahl des ORF-Publikumsrats ist angelaufen. Mit Ende 2005 läuft die Funktionsperiode des Gremiums aus. Sechs Mitglieder des 35-köpfigen Publikumsrats werden direkt gewählt. Ein möglicher Termin für die Wahl sei der November, hieß es am Montag am Rande einer Sitzung der Hörer- und Sehervertretung.

Von der Idee einer Briefwahl hat man sich wegen möglicher Rechtsunsicherheiten wieder verabschiedet, war zu hören. Noch nicht fix ist, ob die Wahlberechtigten - alle ORF-Gebührenzahler - ein so genanntes personalisiertes Wahlformular zugesandt bekommen sollen. Dies könnte für den ORF beträchtliche Mehrkosten verursachen, kolportiert werden über 800.000 Euro. Daher soll der Stiftungsrat in seiner Sitzung am 15. Juni darüber entscheiden. Die Alternative wäre - wie schon bei der Direktwahl 2001 - die Abgabe von Stimmzetteln in Trafiken, Postämtern und ähnlichen anderen stark frequentierten Orten.

Bei der letzten Wahl gingen die Direkt-Mandate zur Gänze an SPÖ-Kandidaten. Dies war insofern von Bedeutung, als drei der sechs direkt gewählten Publikumsräte automatisch in den einflussreicheren ORF-Stiftungsrat entsandt werden. Die übrigen Mitglieder des Publikumsrats werden vom Bundeskanzler (17), von den Kammern und dem ÖGB, der evangelischen und katholischen Kirche, den Bildungseinrichtungen der im Nationalrat vertretenen Parteien sowie der Akademie der Wissenschaften bestellt. Konstituieren kann sich der neue Publikumsrat erst nach Ablauf seiner Funktionsperiode, also ab 1. Jänner 2006. (APA)