Berlin/Wien - Immer mehr Deutsche arbeiten im Ausland. Die Zahl der grenzüberschreitenden Vermittlungen nach Europa stieg im Vorjahr auf 7.221 Stellen und Praktikumsplätze nach 4.887 im Jahr zuvor, teilte die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit am Montag mit. Weltweit waren es 9.111 Vermittlungen. Beliebteste Länder waren Österreich, die Schweiz und die Niederlande. Rund zwei Drittel der Vermittelten hatten zuvor staatliche Leistungen bezogen.

Deutsche Gastarbeiter in Österreich schon an dritter Stelle

Insgesamt haben in Österreich im April 42.878 Deutsche einen Job gefunden, das waren um 21 Prozent mehr als im Jahr 2004, geht aus der aktuellen Statistik des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträgers hervor. Im März waren saisonbedingt sogar fast 46.000 Deutsche in Österreich beschäftigt, davon rund 9.000 in Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben und etwa 2.300 am Bau. Insgesamt waren in Österreich im März 2005 365.670 Ausländer beschäftigt, was 11,5 Prozent an der Gesamtbeschäftigung entspricht. Die deutschen Gastarbeiter sind in der Statistik der Ausländerbeschäftigung bereits an dritter Stelle. Die meisten ausländischen Arbeiter kommen mit 154.214 aus dem ehemaligen Jugoslawien, gefolgt von der Türkei mit 52.314 Beschäftigte.

Zwar löse Vermittlung ins Ausland nicht die strukturellen Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt, so die Direktorin der Zentralstelle für Arbeitsplatzvermittlung der Bundesagentur für Arbeit, Monika Varnhagen, in Berlin. Sie trage aber zu einer Entspannung bei und fördere die Mobilität der Menschen. Neben jungen Schulabgängern, die Erfahrungen im Ausland machen wollten, interessierten sich auch Menschen für einen Auslandsjob, die hier zu Lande momentan keine Perspektive sehen. Derzeit würden zum Beispiel in der Schweiz Bauarbeiter und Kranführer gesucht, in Norwegen Zahnärzte. (APA/dpa)