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Nicolas Sarkozy will Präsident werden

Foto: APA/EPA/Hoslet
Paris - Der neu ernannte französische Innenminister Nicolas Sarkozy will spätestens Ende nächsten Jahres wieder aus der bürgerlichen Regierung ausscheiden. "Ende 2006 werde ich wohl auf Distanz gehen müssen", sagte Sarkozy nach einem Bericht der Tageszeitung "Le Monde" vom Montag in trauter Runde. Sarkozys Vertrauter Brice Hortefeux betonte in Paris, dies sei keine öffentliche Erklärung oder Interview-Äußerung.

Hortefeux dementierte die Angaben damit ausdrücklich nicht. Auch mehrere Abgeordnete von Sarkozys Regierungspartei UMP berichteten der AFP, Sarkozy wolle eigenen Worten zufolge "ein Jahr lang" in der Regierung bleiben und dann die Präsidentschaftswahl 2007 vorbereiten.

Angestrebte Nachfolge

Sarkozy war vergangene Woche von Staatschef Jacques Chirac Chirac ins Kabinett berufen worden. Der 50-jährige Politiker, der auch UMP-Chef ist, strebt 2007 Chiracs Nachfolge an. Wenn Chirac ihn zum Premierminister ernannt hätte, hätte der Staatschef "die Macht verloren", sagte Sarkozy laut "Le Monde". Bei einem Treffen mit Chirac am 30. Mai habe er "gemerkt", dass der Präsident "dazu nicht bereit war".

Die Franzosen hatten am 29. Mai bei einer Volksabstimmung die EU-Verfassung abgelehnt. Das Referendum bringt für Chirac, der noch zwei Jahre im Amt ist, eine innen- und außenpolitische Schwächung. Sarkozy war nach den Parlamentswahlen 2002 schon Innen- und später Finanzminister.

Er musste den Kabinettstisch jedoch verlassen, als er sich im November zum UMP-Chef wählen ließ. Sarkozy sagte wiederholt, die UMP solle 2007 geschlossen "den bestgeeigneten" Kandidaten für das Amt des Staatschefs unterstützen. (APA)