Herr A. war am 27. April auf der Fahrt zu seinem Geschäft und bemerkte nicht, dass ihm ein Streifenwagen folgte. Die Polizei behauptet, mittels Blaulicht, Folgetonhorn und Aufforderung über Außenlautsprecher vergeblich versucht habe, ihn zu Anhalten zu bringen - was der Betroffene nicht so sieht. "Ich bin mit vorschriftsmäßiger Geschwindigkeit Richtung Innenstadt gefahren und habe an jeder Ampel gehalten. Geflohen bin ich sicher nicht", erklärt er.
Streit
Gestoppt wurde Herr A. erst in der Favoritenstraße, als sich ein zweiter Funkwagen quer über die Fahrbahn stellte. Nach kurzem Streit mit den Besatzungen von mittlerweile mehreren Polizeiwägen erklärte er sich bereit, zum Amtsarzt zu fahren.
Allerdings wollte er vorher sein Auto, das mitten auf der Verkehrsader stand, einparken. Zunächst auf seinem rund 500 Meter entfernten Privatparkplatz, was ihm die Beamten untersagten. Dann in einer Parklücke auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Auch das wurde verboten. "Ich habe ihnen noch die Autoschlüssel angeboten, damit sie selbst einparken, dass wollten sie aber nicht. Also hab ich den Wagen gestartet und die Automatik auf ,Neutral' geschaltet", schildert Herr A. Dabei sei das Auto einige Zentimeter auf einen Polizisten zugerollt, "ich bin aber sofort auf die Bremse gestiegen", behauptet der Kunsthändler.
Wachzimmer
Die Polizei sah das offenbar anders: Vier Beamte zerrten ihn aus seinem Wagen, fixierten ihn auf dem Kofferraumdeckel und traten und würgten ihn nach seinen Angaben. Mit zerrissenem Sakko und Hemd wurde er schließlich unter Beschimpfungen auf ein Wachzimmer gefahren.