St. Pölten - Einen Ermittlungserfolg im Zusammenhang mit Kunstdiebstählen aus Kirchen haben niederösterreichische Kriminalisten gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt (BK) erzielt. In einem Wiener Antiquariat wurde eine Jesusstatue von rund 45.000 Euro Wert entdeckt, die aus der Kirche von Gumpoldskirchen entwendet worden war. Der Händler gab an, die Figur von drei Slowaken gekauft zu haben.

Die mutmaßlichen Täter wurden ausgeforscht und festgenommen. Sie dürften für eine Reihe von Einbrüchen in Kirchen in Österreich und Tschechien verantwortlich sein, so NÖ Sicherheitsdirektor Franz Prucher am Montag. Es wurden Kunstgegenstände im Wert von Hunderttausenden Euro sichergestellt.

Prucher erinnerte an eine Tagung vor wenigen Wochen in Heiligenkreuz, bei der Präventivmaßnahmen erörtert wurden. Wichtig sei die Inventarisierung von Kulturgütern per Fotos.

"Achtsam sein"

Rupert Sprinzl vom Bundeskriminalamt appellierte an die Bevölkerung, diesbezüglich achtsam zu sein. Dazu gehören das Notieren von Kennzeichen verdächtig erscheinender Wagen oder Beschreibungen von verdächtigen Kirchenbesuchern. Allerdings sollte man "nicht den Helden spielen", warnte Sprinzl. In die Enge getriebene Täter könnten mit Gewalt reagieren.

Bis die wieder gefundene Jesusstatue an ihrem angestammten Platz in der Pfarrkirche von Gumpoldskirchen zu bewundern sein wird, dürfte noch einige Zeit vergehen: Noch ist das Kulturgut gerichtlich nicht freigegeben. Außerdem befindet sich die Figur im Eigentum jener Versicherung, die nach dem Diebstahl gezahlt hat.

Wie die NÖ Kriminalabteilung zu dem mutmaßlichen Täterkreis weiter ausführte, soll - nach Angaben eines Verdächtigen - ein Mitglied der Bande in der Slowakei von einem Komplizen umgebracht worden sein, weil er mit der Polizei kooperieren wollte. Der Täter soll auch einen weiteren Mord im Nachbarland verübt haben. (APA)