Oslo - Die norwegische Regierung verkauft aus Protest gegen angeblich unethisches Verhalten der US-Ölfirma Kerr-McGee ihre millionenschweren Anteile an dem Unternehmen. Die Entscheidung sei auf Grund einer Empfehlung des Ethikrates gefallen, teilte die norwegische Regierung in Oslo mit.

Für öffentliche Investitionen des reichen Öllandes Norwegen gelten strenge Richtlinie, die von dem vor einem Jahr gegründeten Ethikrat überwacht werden. Norwegen wird demnach Kerr-McGee-Aktien im Wert von rund 42,8 Mio. Euro verkaufen.

Bohrungen

Dem US-Unternehmen wird vorgeworfen, in der Westsahara für eine staatliche marokkanische Firma Ölbohrungen vorzunehmen, obwohl der Status der Region ungeklärt ist. Marokko hatte das rohstoffreiche Gebiet nach Abzug der spanischen Kolonialmacht 1975 annektiert, Rebellengruppen kämpfen mit algerischer Unterstützung für die Unabhängigkeit der Region. Seit einem 1991 geschlossenen Waffenstillstand bemüht sich die UNO um eine friedliche Lösung des Konflikts.

Als nächstes könnte dem französischen Konzern Total wegen seines Engagements in dem von einer Militärdiktatur regierten Birma die Abstrafung durch die norwegische Regierung drohen. (APA/AFP)