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Werbesteuer: VÖZ begrüßt bundesweite Regelung
Appell an Leitl: Lösung nicht im letzten Augenblick vereiteln
Redaktion
Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) begrüßt die Initiative von Finanzminister Karl-Heinz
Grasser, die Werbesteuer bundesweit einheitlich zu regeln. "Das ist eine vernünftige Maßnahme, welche einerseits
chaotische Zustände verhindert und endlich Rechtssicherheit bringt, sowie andererseits Österreich der europäischen
Normalität, die solche Steuern nicht kennt, einen wichtigen Schritt näherbringt," so VÖZ-Präsident Max Dasch laut einer
Aussendung am Sonntag anlässlich der Klausurtagung des Verbandes in Lech am Arlberg.
Dasch appellierte daher an Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl und die Interessensvertreter der Wirtschaft, "eine
Lösung, um die seit fast einem Jahrzehnt erfolglos gerungen wurde, jetzt nicht noch im letzten Augenblick zu vereiteln". Das
Präsidium des Wirtschaftsbundes lehnt in der Diskussion um den Ersatz für die Getränkesteuer die von Finanzminister
Karl-Heinz Grasser vorgeschlagene Erhöhung der Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie und in der Beherbergung
abgelehnt und als Alternativen vorgeschlagen, auf die geplante Halbierung der Werbesteuer von zehn auf fünf Prozent zu
verzichten oder Mittel aus dem Insolvenzsicherungsfonds an die Gemeinden zu transferieren.
Dasch betonte, die von Grasser vorgeschlagene Lösung sei ein "doppelter Erfolg" für die Wirtschaft, "weil künftig nicht nur
mehr Mittel produktiv eingesetzt werden können, sondern weil Wirtschaftsbund-Präsident Leitl durchgesetzt hat, dass
Direktmarketing auch weiterhin keiner Besteuerung unterliegt". Dass Leitl diese Regelung gefährden "und einen effektiven
Einsatz der Werbeaufwendungen der Wirtschaft vereiteln" wolle, wäre daher "für niemanden verständlich".
Im Rahmen der Werbesteuer werden Anzeigenabgabe für Werbung in Printmedien oder auf Plakat und
Ankündigungsabgabe für elektronische Medien (TV- oder Radiospots) eingehoben. Die Anzeigenabgabe wird derzeit von
den Ländern eingehoben, die Ankündigungsabgabe von den Gemeinden. Zeitungsinserate, Plakate, TV- und Radiospots
wurden bisher mit durchschnittlich zehn Prozent besteuert.
Die nun angestrebte einheitliche Regelung mit der Halbierung des Steuersatzes stellt für die österreichische
Werbewirtschaft laut Dasch "sowohl eine Entlastung als auch einen wesentlichen Impuls dar. Selbst bei gleichem
Werbevolumen fließen damit fünf Prozent mehr Mittel direkt in die Werbung, was zur Stärkung der Wirtschaft und des
Wirtschaftsstandortes Österreich sowie insgesamt zur Sicherung der Arbeitsplätze beitragen wird". Die angestrebte
Lösung entspreche dem "One-Stop-Shop"-Prinzip, womit zugleich auch effektive Einsparungen beim Verwaltungsaufwand
erzielt werden könnten. (APA)