Österreich
Arbeitskräfte: Japanische Gefängnisse bieten Häftlinge online an
Das japanische Justizministerium wirbt im Internet mit seinen Strafgefangenen
Tokio - Das japanische Justizministerium wirbt im
Internet mit seinen Strafgefangenen. Angesichts einer wachsenden Zahl
an Häftlingen hoffen die Gefängnisse auf mehr Arbeitsaufträge. Seit
März läuft die Werbung und preist die Vorzüge der Arbeit von
Häftlingen, fasst die zur Verfügung stehende Produktpalette zusammen
und liefert Telefonnummern, an die sich Betriebe wenden können, die
auf der Suche nach Arbeitern sind. "Den Gefangenen ein reguläres Arbeitsleben zu geben, hilft ihnen
ihre mentale und physische Gesundheit zu behalten, fördert den
Arbeitsgeist und einen disziplinierten Lebensstil," heißt es. Seitdem
die japanische Wirtschaft stagniert und Arbeit zunehmend ins Ausland
verlagert wird, sinken auch die Aufträge an die Gefängnisse. Zwischen
1998 und 2004 fiel die Produktion um 40 Prozent. In der gleichen Zeit
dagegen stieg die Zahl der Gefängnisinsassen um 50 Prozent. Ein
Sprecher der Gefängnisbehörde räumte ein, dass die Gefängnisfabriken
zusätzliche Probleme mit alternden Insassen und sinkender
Produktivität hätten. (APA/AP)