Aber natürlich sind auch die Liechtensteiner am Geschäft in den neuen EU-Staaten interessiert. Ott geht davon aus, dass das Verhältnis österreichische zu Kunden aus dem Osten "in den nächsten fünf bis zehn Jahren bei 50:50 landet".
Vom Konkurrenzkampf der zahlreichen Privatbanken in Österreich, die um die Vermögensverwaltung wohlhabender Kunden raufen, fühlen sich die LGT-Banker nicht berührt: "Für Nischen-Player ist immer Platz", sagt Ott - und die Fürstenbank sei natürlich ein solcher. Was sie von anderen Privatbanken unterscheide: "Wir sind die einzige in Österreich, die einem einzigen Aktionär gehört, der sein eigenes Vermögen von dieser Bank verwalten lässt." Tatsächlich umfasst das fürstliche Portefeuille in der LGT 1,2 Mrd. Euro. Betuchte Anleger, die mindestens 250.000 Euro springen lassen, können ihr Vermögen parallel zu jenem des Fürsten investieren. Wo es dann landet: je rund 30 Prozent in Aktien und festverzinslichen Wertpapieren, je 20 Prozent in Hedgefonds und Private Equity. Die Bruttoverzinsung in den vergangenen sechs Jahren: 48 Prozent. Ott: "Der Fürst ist sehr zufrieden." Das war nicht immer so, 1999 und die zwei Jahre danach waren turbulent, "die Performance fiel aber nie unter die erlaubten minus acht Prozent", so Ott.
Insgesamt hat die LGT Bank (Bilanzsumme: 8,2 Mrd. Euro; Jahresgewinn: 106 Mio. Euro) im Vorjahr 1,6 Mrd. Euro frisch ins Haus geholt, das Kundenvermögen stieg um sieben Prozent auf 43 Mrd. Euro. Zehn Prozent davon kamen bereits aus dem Fernen Osten; dem absoluten Hoffnungsmarkt der Liechtensteiner.