"Physiker im Archiv": Ausstellung zeigt historische Dokumente
Österreichisches Staatsarchiv präsentiert unter anderem Albert Einsteins Berufungsakt an die Universität Prag
Redaktion
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Wien - "Körpermaß: 167,5, Haare: blond, Augen: blau,
Gesicht: oval, geimpft: ja" - so beschreibt ein so genanntes
Hauptgrundbuchblatt aus dem Jahre 1911 einen Reserve-Kadetten namens
Erwin Schrödinger. Das Zeitdokument des späteren Nobelpreisträgers
ist Teil einer Ausstellung des Österreichischen Staatsarchivs mit dem
Titel "[Physiker]innen - Spuren im Archiv", die heute, Dienstag vom
Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger eröffnet wurde und noch
bis 7. Oktober zu sehen ist. "Kartonweise Akten" wurden dazu im
Staatsarchiv entdeckt.
Anlässlich des "Jahrs der Physik" haben die Experten des Archivs
im reichen Fundus nach Spuren großer österreichischer Physiker
gestöbert und wurden fündig. "Wir waren überrascht, wie viel Material
über bekannte Wissenschafter wie Loschmidt, Schrödinger, Doppler,
Boltzmann oder Mach vorhanden ist - es gibt kartonweise Akten",
erklärte Gerhard Artl vom Staatsarchiv im Gespräch mit der APA.
Einsteins Berufung als "Gustostück"
Eines der Glanzstücke der Ausstellung ist der Akt für die Berufung
von Albert Einstein auf den Lehrstuhl für Theoretische Physik an die
Universität Prag, der den berühmten Physiker für kurze Zeit zum
Österreicher machte. Besonders kurios sind die meist
handschriftlichen Ergänzungen und Korrekturen auf den historischen
Schriftstücken. So wurden als Begründung für die Berufung Einsteins
ursprünglich seine "epochalen" Leistungen genannt, die später dann
auf "glänzend" geändert wurden. Aus heutiger Sicht wäre "epochal"
wohl der passendere Ausdruck.
Neben den österreichischen Nobelpreisträgern (Victor Franz Hess,
Wolfgang Pauli oder Erwin Schrödingen) ist ein wesentlicher Teil der
Ausstellung den Frauen (u. a. Lise Meitner) gewidmet. Eine
umfangreiche Broschüre gibt an Hand von rund 100 intensiv
recherchierten Einzelbiografien einen tiefen Einblick in die
Zusammenhänge zwischen Zeitgeschehen und persönlichem Schicksal der
Wissenschafter. (APA)
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