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Gerd Klamt, Bundesratspräsident von Jänner bis Juli 2001 und im vergangenen Jahr aus der Länderkammer ausgeschieden, war bis vor Kurzem noch stellvertretender Parteiobmann der Villacher Freiheitlichen gewesen. Jetzt hat er nach eigenen Worten seine Parteimitgliedschaft "bis zur österreichweiten Klärung der Parteisituation" ruhend gestellt.

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Klagenfurt - Gerd Klamt, erster freiheitlicher Präsident in der Geschichte des österreichischen Bundesrates, hat sich hinter seinen möglichen Nachfolger Siegfried Kampl gestellt. "Wenn mein Rat gebraucht wird, werde ich ihm mit meinen Erfahrungen zur Verfügung stehen", sagte er im Gespräch mit der APA. Gleichzeitig rief Klamt die politischen Parteien dazu auf, "das Sommertheater um Kampl zu beenden".

"Wer weiß, welche Peinlichkeiten bei der ins Auge gefassten Anlassgesetzgebung über die zu erwartenden Personalrochaden noch auf uns zukommen", meinte der Villacher Klamt. Die Frage, ob er damit auf den ebenfalls aus Villach stammenden Bundesrat Roland Zellot anspiele, der im Falle einer Umreihung anstelle Kampls Präsident der Länderkammer werden würde, ließ Klamt unbeantwortet. Er gab aber zu bedenken, dass der Erstgereihte im Normalfall eine lange Vorbereitungszeit auf seine Aufgaben als Präsident habe, während der Zweitgereihte gänzlich unvorbereitet wäre.

"Ein ordentlicher Bundesratspräsident

Klamt verteidigte auch die Bundestagsrede Kampls. Dieser habe damit nur zum Ausdruck bringen wollen, dass jemand, der Kameraden umbringt bevor er desertiert, "nicht zum Helden und zum Vorbild für die Jugend gemacht werden kann". Mehr habe Kampl nicht gesagt, sich aber dann in verschiedenen Interviews durch falsche Wortwahl immer tiefer verstrickt.

Kampl hätte den Journalisten laut Klamt nur sagen müssen "Bitte, lesen sie meine Rede, mehr habe ich nicht zu sagen". Er habe aber jetzt sicher "aus seinen Fehlern beim Umgang mit Medien gelernt". Der Ex-Präsident gab sich schließlich überzeugt davon, dass "Siegfried Kampl ein ordentlicher Bundesratspräsident" sein werde. (APA)