Wien - Am kommenden Sonntag ist dem Namen nach wieder Vatertag. Glaubt frau aktuellen Umfragen und Studien, so kümmern sich heute Väter mehr um ihren Nachwuchs als noch vor wenigen Jahren. So hat eine Umfrage der Sozialwissenschafterin Edit Schlaffer unter 500 Österreichern zwischen 18 und 25 Jahren ergeben, "dass 47 Prozent der jungen Männer beruflich weniger engagiert sein wollen als ihre Väter" - und mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen.

Bestrebungen

Eine qualitative Studie der "Kinderfreunde", bei der mit zwölf Vätern bzw. deren Frauen Telefon-Interviews geführt wurden, unterstreicht diesen Trend: "Fast alle nahmen sich nach der Geburt eines Kindes zwischen vier Tagen und drei Wochen Urlaub", sagte Studienautorin Sonja Brauner. Und das Institut für Familienforschung hat erhoben, dass 90 Prozent aller Väter die Geburt ihres Kindes miterleben.

Die "Plattform Vaterschutzmonat", u.a. mit SPÖ, Grünen, ÖGB, Arbeiterkammer und SOS-Kinderdörfern, will das Vater-Sein auch politisch unterstützt sehen und forderte bereits wiederholt die Einführung eines "Vaterschutzmonates" - sprich: vier Wochen zusätzlichen Urlaub nach der Geburt eines Kindes.

Genese des Vatertags

Gefeiert wird der Vatertag seit 19. Juni 1910, als die Amerikanerin Louisa Dodd, deren Vater sie und ihre beiden Brüder alleine groß gezogen hatte, eine Bewegung zu Ehren der Väter ins Leben rief. 1966 bestimmte US-Präsident Lyndon B. Johnson den dritten Sonntag im Juni zum "Vatertag". In Österreich wurde der Tag der Väter erstmals 1956 gefeiert - es ist immer der zweite Juni-Sonntag. In Deutschland wurde der Christi-Himmelfahrts-Tag zum fixen Vatertag. Den Muttertag gibt es übrigens bereits seit 1909. (APA/red)