Washington - Studien zum Klimawandel sollen nach einem Pressebericht im Weißen Haus so redigiert worden sein, dass der von den meisten Forschern angenommene Zusammenhang mit den Treibhausgasen heruntergespielt wurde. Wie die "New York Times" am Mittwoch berichtete, änderte der Chefbeauftragte von US-Präsident George W. Bush für die Umweltqualität, Philip Cooney, wiederholt Formulierungen in den Berichten, um wissenschaftliche Ergebnisse als fragwürdig erscheinen zu lassen, die von den wenigsten Wissenschaftlern angezweifelt werden. Cooney selbst sei ein Mann ohne jede naturwissenschaftliche Vorbildung, schrieb das Blatt.

Dem Bericht zufolge setzte Cooney mehrfach vor das Wort "Unsicherheiten" die Attribute "bedeutsame" oder "tief greifende", um die Zweifel an Forschungsergebnissen zum Klimawandel drastischer darzustellen als sie tatsächlich in den Studien dokumentiert waren. Als weiteres Beispiel zitierte die Zeitung einen Satz, in den Cooney das Wort "extrem" eingefügt habe: "Die Rückführung der Gründe von biologischem und ökologischem Wandel auf Klimawandel oder -variabilität ist extrem schwierig."

Cooney arbeitete dem Bericht zufolge vor seinem Eintritt in das Weiße Haus 2001 als Lobbyist für die Ölindustrie und setzte sich dabei unter anderem gegen Emissionsgrenzen für die Treibhausgase ein. Die Bush-Regierung vertritt offiziell die Position, dass der Zusammenhang zwischen der Erderwärmung und den Treibhausgasen bisher nicht bewiesen sei. Vor vier Jahren waren die USA aus dem internationalen Protokoll von Kyoto zum Schutz des Erdklimas ausgetreten. (APA)