Aufgabe der Immobiliengesellschaft wird es sein, das sehr heterogene Immobilien-Paket zu bewerten und zu entwickeln. Weniger rentable Immobilien wie Truppenübungsplätze, Bunker oder Grenzhäuser werden wohl sofort abgestoßen. Bei Kasernen oder Amtsgebäuden wird zu entscheiden sein, welche entwicklungsfähig sind und welche nicht. Eine wesentliche Rolle kommt den Bürgermeistern zu. Sie sind in den Gemeinden oberste Bauinstanz und entscheiden über die notwendige Umwidmung in Wohnhäuser, Geschäftslokale, Einkaufszentren oder Pflegeheime. Auch das Denkmalamt hat ein Wort mitzureden - da alle Bundesliegenschaften denkmalgeschützt sind, sagen die Beamten, ob die Gebäude abgerissen werden dürfen oder nicht.
Grundsätzlich gilt, dass alle Liegenschaften im Stadtbereich relativ leicht zu verwerten sind. Das gilt insbesondere für Wien, wo der Chef der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Sozialbau, Herbert Ludl, bereits ein Auge auf die Schmelz und die Breitenseer Kaserne geworfen hat. Er bietet sich als Vermittler zwischen dem Heer und der Gemeinde Wien an. Seine ausgezeichneten Kontakte zur Stadt könnten die Genehmigungsverfahren erheblich verkürzen. Denn eines steht fest: Wenn der Bürgermeister nicht die gewünschte Widmung gibt, bleibt die Kaserne unverwertbar. Erste, positive Erfahrungen machte Ludl mit der Wilhelmskaserne. Auf dem ehemaligen Kasernengelände werden derzeit geförderte Wohnungen errichtet.