Es war 1965, und es waren auch alle da, Rock, Blues, Hosen unten und oben eng, und es war toll. Kann man dasselbe von 1993 oder 2000 behaupten? Ist jedes Jahr in der Popkultur ein annus mirabilis? Für die Generation, die im betreffenden Jahr die Ohren spitzt, die sich über "ihr" Jahr überhaupt als Generation definiert, deren Leben eine andere Richtung genommen hat, weil sie "The Clash" live gesehen hat, bei Eminem der Hosenboden von der Kniekehle zu den Knöcheln gerutscht ist, beim Stones-Konzert in der Stadthalle im Rockfuror eine Sitzreihe umgestaltet hat oder - Gott behüt' - am Rasen von Woodstock gesessen ist, auf jeden Fall! Und das ist so, seit die populäre Musik massenhaft auf Platten gepresst wurde.

Zu dokumentieren, analysieren und hörbar zu machen, was in welcher Zeit herumgeisterte, wer die Geister waren, die die Zeit zu einem wunderbaren Jahr machten und warum, hat sich die Redaktion des Süddeutsche Zeitung Magazins als Großprojekt vorgenommen. Das Ergebnis: 1000 Songs, die 20 wichtigsten, ein- schneidendsten, relevantesten aus jedem Kalenderjahr zwischen 1955 und 2004 auf je einer CD versammelt, vom SZ-Magazin ausgewählt, kommentiert und präsentiert, auf dem Rücken eines Buchs, in dem die Großkommentatoren der Popkultur von Greil Marcus bis Nick Hornby die Essenz des Jahres formulieren.

Ab 10. Juni erscheinen ausgewählte Texte aus dieser Hall of Fame im SZ-Magazin , im RONDO und an dieser Stelle. Die gesamte Süddeutsche Zeitung / Diskothek (50 Bände mit CD) kann man um 343 Euro abonnieren (der erste Band ist gratis, jeder Folgeband zum Preis von 7 Euro, vier Ausgaben werden pro Monat geliefert zuzüglich zwei Euro Porto mit jeder Lieferung). Einzeln kann man die Bände um neun Euro erwerben. STANDARD -Abonnenten kommen nicht nur in den Genuss des reduzierten Abopreises der SZ Diskothek, sondern es entfallen auch die Portokosten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.6.2005)