Der weltweite Markt für Halbleiter wird in
diesem Jahr nach revidierten Schätzungen des Branchenverbands
SIA
um
6 Prozent zulegen. Noch im November war die Semiconductor Industry
Association von unveränderten Umsätzen gegenüber dem Vorjahr
ausgegangen. Auch nach einem unerwarteten Anstieg um 13,2 Prozent im
ersten Quartal war der Verband bei seinen zurückhaltenden Prognosen
geblieben.
Prognose
Die SIA erwartet nach neuen Angaben von Mittwoch (Ortszeit) nun,
dass die Unternehmen in diesem Jahr für eine Rekordsumme von 226 Mrd.
Dollar (185 Mrd. Euro) Chips verkaufen werden. Im Jahr 2008 werde der
weltweite Verkauf die Summe von 309 Mrd. Dollar erreichen. Zuvor
hatte der Verband mit Verkäufen in Höhe von 213 Mrd. Dollar
gerechnet, was in etwa dem Stand von 2004 entsprochen hätte.
Überraschung
"Die gestiegenen Verkäufe waren getrieben durch eine besser als
erwartete Nachfrage in einer Reihe wichtiger Endverbraucher-Märkte,
inklusive Personal Computer und Mobilfunkgeräte", sagte SIA-Präsident
George Scalise. Die vorsichtigen Prognosen seien durch die Besorgnis
entstanden, dass hohe Energiepreise und anhaltend hohe Lagerbestände
in Teilen der Industrie den Absatz dämpfen würden. Diese
Befürchtungen seien nicht eingetreten, sagte Scalise.
Ursachen
Die Halbleiterbrache verdankt ihr Wachstum vor allem der
steigenden Nachfrage nach Handys, Personal Computern, digitalen
Fernsehern und Digitalkameras, so der Verband. Im vierten Quartal
2004 sei der Absatz von Handys sehr viel stärker ausgefallen als
erwartet, sagte Scalise. "Wir erwarten jetzt, dass der Absatz von
Mobiltelefonen 2005 um 13 Prozent wachsen wird." Das Wachstum im
PC-Markt werde voraussichtlich um 10 Prozent liegen. Für den Bereich
digitale Fernseher erwartet der Verband statt zuvor 50 Prozent einen
Zuwachs von sogar 65 Prozent.
(APA)