Dresden - Die rechtsextremistische NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) will im geplanten deutschen Bundestagswahlkampf zielgerichtet junge Wähler ansprechen. Dazu sei unter anderem die Verteilung von etwa 200.000 CDs an Schulen in ganz Deutschland geplant, sagte NPD-Wahlkampfleiter Peter Marx am Donnerstag in Dresden vor Journalisten.

Zugleich bekräftigte er das Ziel seiner Partei, mit Hilfe von mindestens drei Direktmandaten in Gruppenstärke in den Deutschen Bundestag einziehen zu wollen. Die Direktmandate wolle die NPD in der sächsischen Schweiz, im Spreewald im Land Brandenburg sowie in Mecklenburg-Vorpommern in der Region Anklam holen.

DVU-Kandidaten auf NPD-Listen

Marx betonte, eine vorgezogene Bundestagswahl in Deutschland sei nicht problematisch, da das Bündnis mit der Deutschen Volksunion (DVU) stehe. Demnach sollen DVU-Kandidaten auf NPD-Listen antreten. Im Wahlkampf, der von Dresden aus organisiert werden soll und mindestens eine halbe Million Euro kosten wird, will die NPD unter anderem mit der Forderung nach Wiedereinführung der D-Mark auf Stimmenjagd gehen. Rechte Kameradschaften würden an der "Volksbewegung" mitarbeiten, sagte Marx, der auch stellvertretender NPD-Bundesvorsitzender ist. Er appellierte an die Republikaner, sich dem Rechtsbündnis von NPD und DVU anzuschließen.

Die NPD hat nach eigenen Angaben Deutschland-weit rund 6.000 Mitglieder, etwa 1.000 mehr als vor einem knappen Jahr. Die NPD hatte bei der Landtagswahl Ende 2004 im deutschen Bundesland Sachsen 9,2 Prozent der Stimmen bekommen. Bei den Landtagswahlen in den deutschen Bundesländern Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen blieb sie jeweils deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde. (APA/Reuters)