Foto: VA Tech

Linz – Der Voest-Alpine Industrieanlagenbau (VAI), ein Unternehmen des VA TECH Konzerns, hat aus China einen Auftrag für den Bau der bisher größten Roheisenerzeugungsanlage nach dem "Corex"-Verfahren bekommen. Das Unternehmen wollte auch auf Anfrage der APA den Auftragswert nicht nennen, es spricht aber von einem "Meilenstein" in der Geschichte des Unternehmens. Die Kapazität des bestellten Moduls sei um 50 Prozent größer als bei bisherigen Anlagen.

Jahreskapazität 1,5 Millionen Tonnen

Auftraggeber für die Corex-Anlage ist die Shanghai Baosteel Pudong Iron and Steel Co. Ltd., ein Unternehmen der Shanghai Baosteel Group Corp. Das Projekt mit einer Jahreskapazität von 1,5 Mio. Tonnen Roheisen soll in Luojing, Shanghai, verwirklicht werden. Der VAI-Vorstandvorsitzende Gerhard Falch, der die VAI-Delegation bei der Vertragsunterzeichnung in Shanghai am Donnerstag leitete, spricht von einem "Meilenstein" in der Entwicklung des Corex-Verfahrens und für die umweltfreundliche Produktion von Roheisen.

Inbetriebnahme Q4-2007

Der Auftraggeber habe sich auf Grund strikter Umweltauflagen für das Corex-Verfahren und gegen die Errichtung eines konventionellen Hochofens entschieden. Die Anlage ersetzt einen Hochofen mittlerer Größe. Das anfallende Exportgas wird zusätzlich in einem Gas- und Dampfkraftwerk zur Stromerzeugung beziehungsweise im Hüttenwerk zu Heizzwecken eingesetzt. Die Abwicklung des Auftrages ist innerhalb von 29 Monaten geplant, die Inbetriebnahme soll im vierten Quartal des Jahres 2007 sein. In einem weiteren Ausbau des Hüttenwerkes ist die Installation eines zweiten Corex-Moduls gleicher Größe, kombiniert mit einer Direktreduktionsanlage, geplant.

VAI berichtete, dass das Unternehmen in den vergangenen Monaten das positive konjunkturelle Umfeld der Eisen- und Stahlindustrie für fortgesetzte Auftragserfolge nützen habe können. Mit weiteren kürzlich erhaltenen Aufträgen – unter anderem für Stranggießanlagen aus Korea und der Ukraine, sowie Automationsaufträgen im Walzwerksbereich aus Deutschland, Finnland, Indien und China – liege der gesamte Auftragseingang mit Mai 2005 bereits deutlich über 1,2 Mrd. Euro. Der Auftragsstand per Ende Mai 2005 habe die bisherige Höchstmarke von rund 2 Mrd. Euro erreicht.

Der VAI ist ein Unternehmen der börsenotierten VA Technologie AG. Es ist ein nach eigenen Angaben weltweit führendes Engineering- und Anlagenbauunternehmen der Eisen-, Stahl- und Aluminiumindustrie mit multinationaler Ausrichtung und besonderen Stärken in Technologie, Automation und Service. Im Geschäftsjahr 2004 erzielte das Unternehmen mit 3.434 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,160 Mrd. Euro. Nachdem am 10. Dezember 2004 von der Siemens AG Österreich ein Übernahmeangebot für die VA TECH gelegt wurde, endete mit 25. Februar 2005 dafür die verlängerte Annahmefrist. Die Summe an eigenen und an Siemens angebotenen Aktien beträgt 97,15 Prozent. Damit ist eine Bedingung von Siemens für eine Übernahme erfüllt. Bis zur Freigabe durch die Kartellbehörden der EU und Kanadas gilt für VA TECH und Siemens noch ein Vollzugsverbot.