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Warum der Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit wegen Rückenproblemen so ausgeprägt ist, konnte auch die neue Studie nicht restlos aufklären.

Foto: APA/dpa/Werner Baum
Wien - Je höher das Bildungsniveau einer Person, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Arbeitsunfähigkeit auf Grund chronischer Rückenschmerzen. Das ist das Ergebnis einer norwegischen Studie, die am Freitag beim Jahreskongress der Europäischen Rheumaliga (EULAR 2005) in Wien präsentiert wurde.

Mit jedem zusätzlichen Jahr in Ausbildung reduziert sich das Risiko einer Arbeitsunfähigkeit wegen Rückenproblemen demnach um 22 Prozent. In der ersten Studie dieser Art hatte ein Team um Dr. Kare Birger Hagen (Nationales Zentrum für Rehabilitation in der Rheumatologie, Oslo, Norwegen) Daten von 35.000 Arbeitnehmern über sieben Jahre hinweg ausgewertet.

Faktoren

Verglichen wurde die Häufigkeit chronischer Rückenschmerzen bei Personen, die neun Jahre oder weniger Schulbildung genossen hatten, mit jener von Menschen, die mindestens zwölf Jahre lang zur Schule oder auf eine Universität gingen. Mit berücksichtigt wurden auch Faktoren wie Stress, Arbeitsbelastung, Arbeitszufriedenheit, Gestaltungsfreiheit oder körperliche Belastung. Auch die Rauch- und Trinkgewohnheiten, das Gewicht und die körperliche Aktivität der untersuchten Personen wurden analysiert.

Grundlage

"Mehr als 50 Prozent aller Arbeitnehmer haben irgendwann in ihrem Leben Rückenschmerzen, 2,3 Prozent der Beschäftigten wurde im Untersuchungszeitraum wegen dieser Probleme eine Invaliditätspension zuerkannt", sagte Hagen. Warum der Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit so ausgeprägt ist, konnte auch die neue Studie nicht restlos aufklären.

Relativ klar ist die Verknüpfung einer schlechteren Ausbildung mit stärker belastender körperlicher Arbeit. "Aber andere Faktoren wie der individuelle Lebensstil scheinen den Zusammenhang zwischen Bildung und Rückenproblemen nur in einem geringen Ausmaß zu erklären. Da gibt es noch ein Rätsel, das wir erst langsam zu lösen beginnen", sagte der Wissenschafter. (APA)