Machbarkeitsstudie
Eine Verwendung von Handys in Passagierflugzeugen muss von der US-Bundesbehörde Federal Aviation Administration (FAA) erlaubt werden. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie, die alle etwaigen Gefahren der mobilen Telefonie auf die technischen Einrichtungen in Verkehrsflugzeugen untersucht. Der Schlussbericht wird spätestens im Januar 2006 vorliegen. Zusätzlich dazu ist auch die Federal Communications Commission (FCC) zuständig, die mit einer großangelegten Studie das Konsumentenverhalten eruieren soll.
"Eine Katastrophe"
"Handys in Flugzeugen sind eine Katastrophe für uns", so Michael Davis, Direktor des kalifornischen SETI-Instituts, einer Forschungseinrichtung, die sich mit Signalen von Außerirdischen beschäftigt. "Wir verfügen über extrem sensible Radioteleskope, bei denen bereits ein einzelnes Handy mehr als 100 Meilen entfernt ziemlich heftige Störungen auslösen kann", erklärt der Wissenschaftler. Ein einzelnes Telefon überschreite dabei die Grenzwerte um das Zehnfache. Das liege daran, dass Signale von Handys aus Flugzeugen weder durch Bäume noch durch Gebäude blockiert sind. "Das kommt ungefähr einem Handy-Sendemasten gleich, der 12.000 Meter hoch ist", meint Davis.
Alternativen
Lösungen gegen diese Störungen sind aber nach Ansicht der Experten möglich: Das Komitee der National Academy of Sciences meint, dass die Signale der Handys mit einem elektronischen "Picocell" verringert werden könnten. Dieser könnte als lokaler Transmitter den Handys die Botschaft mitteilen: "Ich bin in der Nähe, daher kannst du die Output-Power reduzieren", erklärt Davis. "Die Picocell würde die Signale dann vom Flugzeug an eine Station am Boden senden und zwar über eine Frequenz, die den Radio-Astronomen keinen Schaden durch Störungen zufügt." Ähnliche Systeme gibt es bereits in Flugzeugen - und zwar in den fix installierten Telefonsystemen an Bord.