Tokio - Ein Oberschüler hat in Japan eine Flasche mit Schießpulver in einen Klassenraum geworfen und 57 Mitschüler verletzt. Ein Schüler erlitt durch die Detonation schwere Verletzungen durch Glassplitter in den Beinen und im Bauch. Andere Schüler erlitten leichte Brandwunden und klagten über Übelkeit sowie Schmerzen in Augen und Ohren in Folge des Qualms. Auch Schüler anderer Klassen wurden wegen Schocks behandelt.

Der geständige 18-jähriger Schüler der staatlichen Oberschule in Hikari wurde festgenommen. Das Motiv für die Tat war aber zunächst unklar. Er habe den Sprengstoff selbst gebastelt, wurde der junge Täter zitiert.

Selbstbau-Sprengsatz

Der Täter entzündete Medienberichten zufolge gegen 10.00 Uhr seinen Selbstbau-Sprengsatz und warf ihn während des laufenden Unterrichts in den Raum einer anderen Klasse. Etwa 35 Schüler befanden sich zur Tatzeit in dem Klassenzimmer. Ein Lehrer hat den Täter überwältigt und später der Polizei übergeben. Er sei ganz normal zur Schule gekommen und sei auch zuletzt weder zu spät noch abwesend gewesen, hieß es.

Strafalter auf 14 Jahre gesenkt Die große Mehrheit der Schüler der Hikari Oberschule in der Provinz Yamaguchi gehen nach dem Abschluss auf angesehene Universitäten. Zwar ist Japan weiterhin eines der sichersten Länder der Welt, doch ist die Jugendkriminalität in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Kritiker sehen darin ein Zeichen des Zerfalls der Gesellschaft. 1997 hatte der Mord eines 14-jährigen an einem Elfjährigen die Nation geschockt. Der Bub hatte den abgeschnittenen Kopf seines Opfers vor das Schultor gelegt. Das Parlament des Landes sah sich veranlasst, das Straffähigkeitsalter von 16 Jahren auf 14 Jahre zu senken.