Nach den anfänglichen Gewinnmitnahmen zum Wochenauftakt setzten die europäischen Börsen ihren Aufwärtstrend auch in der abgelaufenen Handelswoche fort und schlossen fester. Bei eher dünner Nachrichtenlage stand die Siemens-Aktie (+5,2%) im Mittelpunkt des Marktgeschehens. Der technologielastige Industriekonzern bestätigte den Ausstieg aus dem verlustbringenden Handy-Geschäft und die Abgabe der Sparte an das taiwanesische Unternehmen BenQ.

Infineon, Chipzulieferer von Siemens, musste daraufhin Kursverluste hinnehmen. Die Aktie hatte aber im Wochenverlauf von der angehobenen Umsatzprognose von Intel wieder Auftrieb erhalten. Die nach oben revidierte Gewinn- und Umsatzprognose von Texas Inst. bescherte den europäischen Chipproduzenten - unter anderem Philips, ASML und STMicroelectronics - ebenfalls Kursgewinne.

Nach den offenbar voranschreitenden Fusionsgesprächen zwischen der Bayerischen Hypovereinsbank und der Unicredito waren auch Papiere von Commerzbank gefragt.

Desweiteren trieben positive Analystenkommentare den Handelskonzern Metro, die Versorgertitel E.ON und RWE sowie den Versicherer Generali und die Deutsche Post nach oben. Dagegen sorgte eine Herabstufung bei MAN für ein Kursminus.

Auf Konjunkturseite wurde bei der deutschen Industrieproduktion im April mit +1,9% (YoY) ein Anstieg über den Erwartungen verzeichnet. Die Auftragseingänge zeigten hingegen einen starken Rückgang bei Kapitalgütern. Das technische Bild in Europa stellt sich nicht mehr ganz so bullisch dar. Aufgrund fehlender Impulse erwarten wir für nächste Woche keine größeren Kursschwankungen.