Darmstadt - Die deutsche Schriftstellerin Brigitte Kronauer (64) erhält heuer den Georg-Büchner-Preis. Das gab am Freitag die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt bekannt. Die bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert und wird am 5. November in Darmstadt verliehen. Die in Hamburg lebende Brigitte Kronauer ist mit Romanen wie "Berittener Bogenschütze" (1986) und "Teufelsbrück" (2000) bekannt geworden. Kronauer hat für ihre Werke schon zahlreiche Preise erhalten.

In ihren Werken schreibt sie an gegen einen nüchternen, entzauberten Blick auf die Welt. Die Hamburger Autorin gilt als leidenschaftliche Beobachterin mit einem Sprachstil voller Klarheit und Sinnlichkeit. Der Schriftstellerin, von einem Kritiker einmal als "Souveränin im Reich der Worte" bezeichnet, gelang mit ihrem Roman "Frau Mühlenbeck im Gehäus" 1980 der Durchbruch. Heute zählt Kronauer mit ihrem erzählenden und essayistischen Werk zu den wichtigsten deutschen Autorinnen der Gegenwart.

Werdegang

Aus großbürgerlichem Elternhaus in Essen stammend, wurde Brigitte Kronauer zunächst Lehrerin. Bis 1971 unterrichtete sie in Aachen und Göttingen. Dann verwirklichte sie ihren größten Wunsch, den sie schon als Jugendliche hatte, und wurde Schriftstellerin. Seit 1974 lebt Kronauer in Hamburg. Ihre ersten Bücher mit Erzählungen und Lyrik erschienen noch im Selbstverlag oder bei alternativen Kleinverlagen.

Ihr erster großer Erfolg "Frau Mühlenbeck im Gehäus" schildert ebenso wie ihr zweiter Roman "Rita Münster" (1983) den Lebenslauf und die Entwicklung einer Frau. Schon an ihrem Debütroman lobten die Rezensenten sprachliche Kunstfertigkeit, Sicherheit des Stils und Originalität der Beobachtung.

Der 1990 erschienene Roman "Die Frau in den Kissen" schloss die mit "Rita Münster" begonnene und mit dem "Berittenen Bogenschützen" (1986) fortgesetzte Trilogie zum Thema Emanzipation ab. Für ihren Roman "Teufelsbrück" (2000) erhielt Kronauer 2003 den Grimmelshausen-Preis und für ihren Roman "Verlangen nach Musik und Gebirge" (2004) den Bremer Literaturpreis der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung.(APA)