Wien – Die Maturareise als krönender Abschluss der Schullaufbahn, Sommer, Sonne, Party und Spaß? Für zwei heimische Maturaklassen wurde der Ausflug ins türkische „Summer-Splash-Ressort“ Kemer bei Antalya im Sommer 2004 zu einem unvergesslichen Erlebnis: Überbuchung, Unterbringung im Ausweichquartier, Baulärm, Drei- statt Zweibettzimmer, dreckiges Geschirr und eintöniger Speiseplan lauten die Beschwerden der reif gewordenen jungen Menschen.

Staatssekretär Sigisbert Dolinschek (BZÖ) hat jetzt den Verein für Konsumenteninformation (VKI) beauftragt, den Veranstalter Splashline, in Österreich Marktführer bei Maturareisen, zu klagen. Eingefordert wird für beide Klassen die teilweise Rückerstattung der Reisekosten. Für die Unterbringung im Dreistatt im Zweibettzimmer etwa bekämen die Maturanten laut „Frankfurter Tabelle zur Reisepreisminderung“ 20 bis 25 Prozent ihrer Kosten rückerstattet.

Splashline-Chef Dietmar Tunkel zeigte sich von der Klage überrascht. Einige der erhobenen Vorwürfe seien rein subjektiv: „Wenn von 8000 jungen Leuten 15 den Speiseplan eintönig finden, dann ist das nicht repräsentativ.“ Und: „Ich verstehe die Beschwerden der Gruppe, die wegen Überbuchung umquartiert werden musste, alles andere aber ist haltlos und Ansichtssache.“ (cdw, DER STANDARD Printausgabe, 11./12.06.2005)