Linz - Übermenschliche Leistungen hat ein 22-jähriger Rumäne Samstag früh auf der Welser Autobahn bei Marchtrenk in Oberösterreich gezeigt. Der Mann rettete seinen 26-jährigen rumänischen Freund aus einem brennenden Kleinbus, indem er mit bloßen Händen die Windschutzscheibe herausriss. Der Schock habe dem 22-Jährigen "unglaubliche Kräfte" verliehen, sagte die Autobahngendarmerie Wels der APA.

Der Unfall passierte kurz nach 6.30 Uhr. Der Kleinbus geriet von der Fahrbahn ab und fuhr auf eine beginnende Leitschiene auf. Dadurch wurde das Fahrzeug durch die Luft katapultiert und die Ölwanne aufgeschlitzt. Nach mehreren Explosionen stürzte der brennende Kleinbus auf den Autobahnparkplatz und überschlug sich.

Durch den Lärm wurde ein dort rastender Lkw-Lenker geweckt. Der 41-jährige Kraftfahrer sah den brennenden Kleinbus nach eigenen Angaben noch "fliegen". Nur in Unterwäsche nahm der Mann eine Eisenstange und eilte den Fahrzeuginsassen zu Hilfe. Während der 22-jährige Rumäne aus dem Bus klettern konnte, war sein 26-jähriger Beifahrer im Wrack eingeklemmt und hatte bereits Feuer gefangen.

Bevor der 41-Jährige mit der Eisenstange ans Werk gehen konnte, riss der 22-Jährige mit bloßen Händen die Windschutzscheibe aus dem quer liegenden Fahrzeug. "Er griff ins Feuer und zog seinen Freund aus dem Kleinbus. Der wäre sonst hilflos verbrannt", sagte Revierinspektor Michael Krizek von der Autobahngendarmerie Wels.

Bei seinem Einsatz hat sich der 22-jährige Lebensretter Hände und Gesicht verbrannt. "Er ist aber bereits guter Dinge", sagte Dr. Walter Hangler vom Landeskrankenhaus Salzburg. Der 26-jährige wird im Unfallkrankenhaus Linz behandelt. Oberarzt Dr. Wolfgang Styhler: "Er hat mehrere Knochenbrüche und seine Haut ist zu 52 Prozent großteils drittgradig verbrannt. Für ihn besteht wohl noch längere Zeit Lebensgefahr." (APA)