Marketing- und Werbe-Experten, Mediaplaner, Kreative, Medienforscher sowie Radiomacher trafen einander zum sechsten Radio Research Day der RMS am 7. Juni 2005. 300 Gäste kamen ins Palais Liechtenstein, um sich über die Wirkung und Faszination des Mediums Radio zu informieren.

Konrad Paul Liessmann (Professor der Philosophie an der Universität Wien) beleuchtete in seinem Eröffnungsreferat den Stellenwert des Mediums Radio im Zeitalter der visuellen Kommunikation. Liessmann spann einen Bogen von den Anfängen des Radios in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, in denen Radio mit Euphorie als das erste moderne Massenmedium, das sich nicht der Schrift bedient, gefeiert wurde, bis heute.

"Schwarze Schiffe in der Nacht"

Bernd Misske, Geschäftsführer der Agentur McCann Erickson, überraschte die Zuhörer sowohl mit seinem ebenso kreativen Referat wie außergewöhnlichen Auftritt: Misske zeigte anhand einiger gelungener Radiospots auf, welche Kreation notwendig ist, um einen Spot merk-würdig – also merkfähig – zu machen. Ebenso mahnte er vor den Kardinalfehlern, die Radiospots zu "schwarzen Schiffen in der Nacht" werden lassen.

Wirksam und kostengünstig

Doris Ragetté, Marktforscherin der RMS, bewies anhand einer Werbe-Resonanz-Studie zum Fallbeispiel "OMO Aloe vera", dass Radio, ebenso Privatradio, wirkt: Radio wirkt eigenständig als Monomedium, Radio ist außerdem ein kostengünstiges Medium, um Werbepräsenz in den Köpfen der Konsumenten aufzubauen, und Radio ist ein absatzstarkes Aktionsmedium, dass nachweislich Kaufakte auslöst.

Den Abschluss dieser Fachveranstaltung bildete ein Vortrag der beiden Moderatoren und Programmdirektoren des Senders "Radio Hamburg". Marzel Becker und John Ment beleuchteten die Faszination des Mediums Radio aus der Sicht von zwei überzeugten "Radioholics": Verlässlichkeit und Unverwechselbarkeit sind die wichtigsten Kriterien, um ein Formatradio erfolgreich bei den Hörern zu positionieren – der Hörer muss sich auf einen bestimmten Musikmix verlassen können. Dass Radio bei den Hörern wirkt, bewiesen Becker und Ment mit viel Enthusiasmus anhand einiger Beispiel aus dem On und Off air-Bereich. (red)