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Jose Luis Rodriguez Zapatero mit Emilio Perez Tourino, dem Kandidaten der Sozialisten

Foto: Reuters/Vidal

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Franco-Urgestein Manuel Fraga regiert seit 16 Jahren in der Provinz Galicien.

Foto: AP/Torrecilla,EFE
Madrid - Mehr als eine Woche nach der Wahl zum Regionalparlament in Galicien wird am Montag das mit Spannung erwartete Endergebnis bekannt gegeben. Nach dem vorläufigen Ergebnis, das auf den einheimischen Stimmen beruht, hätte eine Koalition aus Sozialisten und Nationalisten eine hauchdünne Mehrheit von einem Sitz im Parlament. Die konservative Volkspartei unter ihrem 82-jährigen Ministerpräsidenten und ehemaligen Franco-Minister Manuel Fraga würde demnach die absolute Mehrheit verlieren.

Um Klarheit über die Mehrheitsverhältnisse im Parlament zu bekommen, wurden in der vergangenen Woche die Stimmen der im Ausland - vor allem in Lateinamerika - lebenden Galicier ausgezählt, die traditionell eher konservativ wählen.

Rund um die Wahl gibt es weiter heftige Diskussionen. Der bisherige konservative 82-jährigen Ministerpräsident und ehemalige Franco-Minister Manuel Fraga äußerte den Verdacht auf Unregelmäßigkeiten bei den Stimmen aus Übersee. Das Votum der Auslands-Galicier - vor allem in Südamerika - könnte der Volkspartei (PP) aber doch noch die "Absolute" bringen.

"Ich möchte keine Verdächtigungen aussäen", sagte Fraga laut Medienberichten vom Freitag (Internet) in Santiago de Compostela, "aber irgendetwas funktioniert nicht". Er bezog sich damit vor allem auf Venezuela, woher bisher nur wenige Wahlkarten nach Spanien zurückgeschickt worden seien. Dies könnte insbesondere auf den Wahlausgang in der galicischen Provinz Pontevedra, wo die PP den entscheidenden Sitz zur "Absoluten" erobern könnte.

Traditionell konservativ

Die PP müsste mit Hilfe der Auslandsgalicier 8.160 Stimmen mehr bekommen als die Sozialisten (PSdeG). Allein in Venezuela sind 8.107 Galicier aus Pontevedra wahlberechtigt. Insgesamt sind es allein in dem südamerikanischen Land 89.184. Total konnten 305.218 im Ausland lebenden Galicier ihre Stimmen abgeben. Traditionell wählen sie eher konservativ.

Rechnerisch könnten derzeit die Sozialisten mit den galicischen Nationalisten (BNG) eine Koalitionsregierung bilden. Sie bezeichneten die Äußerungen von Fraga als unbegründet. Die PP steht derzeit bei 37 von insgesamt 75 Mandaten. Sozialisten (PSdeG) und gemäßigte galicische Nationalisten verfügen demnach über 25 beziehungsweise 13 Sitze im Regionalparlament. Gemeinsam liegen sie bei 52,1 Prozent, die PP bei 45 Prozent der Stimmen.

Fraga war unter der Diktatur von Francisco Franco (1939-75), der auch aus Galicien stammte, Informations- und Tourismusminister. Später war er an der Gründung der Volkspartei beteiligt. Seit 1989 war er in vier Amtsperioden Chef der "Xunta de Galicia". Sollte die Volkspartei doch keine Mehrheit zu Stande bringen, kündigte der 82-Jährige bereits an, sie weitere vier Jahre in der Opposition anzuführen. (APA)