Patrick Ansorg
Damit sich die Migrantenkinder in Kindergärten besser verständigen können, wird ein Integrationskonzept der zuständigen Abteilungen des Amtes der Landesregierung erstellt. Ein Finanzierungskonzept für die Ausbildung soll überprüft werden. Aufbauend auf das Ergebnis des Finanzierungskonzepts wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. Die Schwerpunkte des Katalogs beinhalten unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice. Hierbei wird ein Lehrgang konzipiert, der MigrantInnen mit sehr guten Deutschkenntnissen zu AssistentInnen im Bereich Kinderbetreuung ausbildet. Weiters muss ein Umsetzungskonzept erarbeitet werden, wie die AssistentInnen in den Kindergärten eingesetzt werden können. Bevor das Projekt in die Praxis umgesetzt werden kann muss die Zustimmung der Eltern bzw. des Elternbeirates, der betreffenden Kindergärten, eingeholt werden.

Stimmen aus dem Landtag

Die Stimmen und Ansichten der einzelnen Parteien sind verschieden. So sind die Initiatoren (SPÖ) des Konzeptes erfreut, dass es zu einer Überprüfung des Vorhabens kommt. „In sehr vielen Kindergärten im Land Salzburg beträgt der Anteil an Kindern aus Migrantenfamilien mehr als 40 Prozent. Ein individuelles Eingehen auf einzelne Kinder zur Förderung der Sprachenentwicklung ist dort nur mit einem zusätzlichen Einsatz von Personal zu leisten“, so LAbg. Ingrid Riezler (SPÖ).
Die ÖVP sieht in den Vorschlägen einen wichtigen Schritt für die Kinder und für das Funktionieren der Betreuung. Für Familienreferentin LAbg. Doraja Eberle (ÖVP) ist es wichtig, „auch die Eltern in die Entscheidung mit einzubeziehen“.
Für die Grünen ist es außerdem ein wichtiger Punkt, dass die Migrantenkinder auch ihre Muttersprache erlernen. LAbg. Cyriak Schwaighofer betont, dass neben der sprachlichen Ausbildung, die MigrantInnen auch pädagogisch ausgebildet werden müssen.
LAbg. Karl Schnell (FPÖ) sieht im Integrationskonzept einige Probleme bei der Umsetzung. Da es in vielen Kindergärten Migrantenkinder mit mehreren unterschiedlichen Muttersprachen gibt, wirft Schnell hierbei die Frage auf, welche Muttersprache die AssistentInnen sprechen sollen.

Interkulturelle Vielfalt auch im Kindergarten

Neben dem Integrationskonzept für Migrantenkinder wird ein neuer Lehrgang zur interkulturellen Erziehung im Bildungszentrum Borroäum angeboten. Multikulturelles Verstehen soll von klein auf gefördert werden. Familienreferentin LAbg. Doraja Eberle (ÖVP) betont, dass die kulturelle und sprachliche Vielfalt die PädagogInnen vor eine neue Herausforderung stellt. „Einerseits ergeben sich auf Grund dieser Mischung Probleme des Verstehens und Verständigens, andrerseits liegt darin auch eine wesentliche Chance für ein gemeinsames Morgen“, erklärt Eberle. Die Schwerpunkte des Lehrgangs reichen von der Auseinandersetzung mit dem Fremden über Grundwissen verschiedener Religionen, Kulturen und Sprachen bis zu Methodik und Didaktik interkulturell ausgerichteter Kleinkind-Pädagogik. (sto)