Täterschaft nicht klar
Die Zeitung "Kommersant" berichtete, während bei Anschlägen in Tschetschenien in der Regel Armeematerial verwendet werde, sei der Sprengsatz vom Sonntag aus Bestandteilen gebaut gewesen, die "in jedem Eisenwarenladen zu haben" seien. Zudem sei die Bombe nicht unter einem Passagierwagen, sondern unter der Lok platziert gewesen und an einer sehr langsamen Wegstrecke gezündet worden. Dadurch seien nur wenige Menschen zu Schaden gekommen. Die tschetschenischen Rebellen zielten bei ihren Attentaten hingegen auf eine möglichst große Zahl von Toten ab.
Die "Gaseta" berichtete weiter, die Ermittler gingen eher von einer Täterschaft russischer Nationalisten aus, die extra den Nationalfeiertag am Sonntag für das Attentat gewählt hätten. "Kommersant" zitierte Ermittler des russischen Geheimdienstes, die auch russische Veteranen des Tschetschenienkrieges oder "linke Jugendorganisationen" als Urheber für möglich hielten.
Die Bombenexplosion am Sonntag hatte den aus der tschetschenischen Hauptstadt Grosny kommenden Zug rund 150 Kilometer vor Moskau entgleisen lassen. Dabei wurden 15 Menschen verletzt.