Stuttgart - Europa soll zu einem Zentrum offener Software werden - das fordern die Veranstalter des Linux Tages 2000, der vom 29. Juni bis 2. Juli in Stuttgart stattfinden wird. Man wolle die europäischen Regierungschefs in ihrem ehrgeizigen Ziel unterstützen, Europa auch in der Informationstechnologie zu einer der dynamischsten Wirtschaftsregionen der Welt zu machen. Der Linux Tag soll Europas größte Messe für Verfechter des offenen Betriebssystems werden. Das kostenlose Betriebssystem Linux müsse zur Software-Basis der staatlichen Verwaltung werden, meinen die Initiatoren. Offene Software sei der beste Weg, die Dominanz der USA im Softwarebusiness zu brechen. Darüber hinaus sei sie auch eine gute Voraussetzung, den technologischen Schwellenländern den Weg in die weltweite Informationsgesellschaft zu ebnen und in den Ländern der EU allen Bevölkerungsschichten einen gleichberechtigten Zugang zur Informationstechnologie zu ermöglichen. Europa müsse vor allem vermeiden, durch Übernahme des amerikanischen Patentrechts in die Mitgliedsstaaten der EU "zur gebührenpflichtigen Provinz der amerikanischen Softwareindustrie zu werden", heißt es in einer Erklärung zum Linux Tag weiter. Statt dessen sollte die EU die gegenteilige Strategie fahren und in Europa ein Zentrum patentfreier Software-Entwicklung aufbauen. "Wer auf die Enteignung der Programmierer durch Software-Patentierung verzichtet und statt dessen beim Schutz durch das Urheberrecht bleibt, wird auch viele amerikanische Spezialisten an sich binden", ist der Linux Tag-Veranstalter Oliver Zendel überzeugt. (pte)