Franz Weinzettl erhielt Hermann-Lenz-Preis 2005

Wien/München - Der steirische Schriftsteller Franz Weinzettl wurde am Wochenende mit dem Hermann-Lenz-Preis für deutschsprachige Literatur 2005 ausgezeichnet. Der vom Verleger Hubert Burda gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde auf Schloss Halbturn (Burgenland) überreicht.

"Er schämt sich nicht vor dem Einfachen.."

In seiner Laudation beschrieb Jury-Mitglied Alfred Kolleritsch, wie stark Weinzettl in der Tradition des 1977 verstorbenen Hermann Lenz und des Schriftstellers Peter Handke steht. Wie diese beiden Autoren verbinde auch Weinzettl Naturbeschreibungen mit "seelischen Erkundungen": "Er schämt sich nicht vor dem Einfachen, das er sagen muss. Der Mut zu dieser Reduktion, bei der jeder sich selber dort berührt fühlt, wo er sich verbergen möchte, ist ein besonderer Mut, den er geleistet hat", so Kolleritsch.

Dem Zeitgeist gegenüber keine Kompromisse machen

Weinzettl selbst beschrieb in seiner Rede, wie sehr im die Bekanntschaft mit Lenz geholfen habe, den schweren Weg eines Autors zu gehen, der dem Zeitgeist gegenüber keine Kompromisse mache.

Weinzettl wurde 1955 in Feldbach in der Steiermark geboren. Nach seinem Studium der Germanistik und Geschichte absolvierte er eine Ausbildung zum Psychotherapeuten, eine Tätigkeit, die er heute neben der Schriftstellerei in Graz ausübt. Zu den wichtigsten Werken Weinzettls zählen "Auf halber Höhe" (1983), "Der Jahreskreis der Anna Neuherz" (1988) und "Das Glück zwischendurch" (2001). 1998 wurde Weinzettl mit dem "manuskripte"-Preis der gleichnamigen Literaturzeitschrift ausgezeichnet.

Zur Jury des Hermann-Lenz-Preises zählen der Schriftsteller Peter Handke, der Kritiker Peter Hamm und der Schriftsteller und Herausgeber der Literaturzeitschrift "manuskripte", Alfred Kolleritsch.

Der Hermann-Lenz-Preis ging nach Verlagsangaben 1999 aus dem traditionsreichen Petrarca-Preis hervor. Der 1997 verstorbene Hermann Lenz war selbst Träger dieser Auszeichnung. (APA)