Das französische Außenwerbeunternehmen JCDecaux SA, das über die Holding JCDecaux mit 67 Prozent am Wiener Plakatunternehmen Gewista beteiligt ist, will die Plakataktivitäten des US-amerikanischen Mediengiganten Viacom übernehmen. Dies gab Jean-Francois Decaux in einem Interview für die Wirtschaftstageszeitung "La Tribune" (Montagausgabe) bekannt, schränkte allerdings ein, dass bisher noch keine Verhandlungen mit den Amerikanern begonnen wurden.

"Natürliche Kandidat"

"Wir sind der natürliche Kandidat für die Außenwerbung von Viacom", betonte Decaux und fügte hinzu, dass sein Betrieb die nötigen finanziellen Mittel für die Transaktion habe, "denn sie ist gesund, mit einer mehr als vernünftigen Verschuldung". "Wir sind nicht bloß an die Börse gekommen, um eine Milliarde Euro zu sammeln und die Türe wieder zu schließen, sondern um die profitabelste Nummer eins der Welt zu werden", fügte der Franzose hinzu.

Wachstum von vier Prozent angekündigt

Für das laufende Geschäftsjahr kündigte Decaux ein organisches Wachstum von 4 Prozent an. "Der französische Markt, der 35 Prozent des Umsatzes darstellt, ist schwierig", betonte er. "Unsere Ambition ist es, in zehn Jahren ein Drittel in Europa, ein Drittel in den Vereinigten Staaten und ein Drittel in Asien zu verwirklichen", fügte der Ko-Geschäftsführer Jean-Charles Decaux hinzu.

Expansion

Die an der Pariser Börse notierte JCDecaux, die über insgesamt 658.000 Werbeflächen in 45 Ländern verfügt, erwirtschaftete 2004 einen Nettogewinn von 78,1 Mio. Euro (plus 91 Prozent). Der Umsatz betrug 1,63 Mrd. Euro. JCDecaux ist in 3.500 Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern präsent und beschäftigt 6.900 Mitarbeiter. Über die Gewista hat JCDecaux bisher vor allem ihre Expansion in osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien-Montenegro, Bulgarien, Polen und den baltischen Republiken fortgesetzt. (APA, fid)