Wien (APA) - Nach der Entscheidung von Justizministerin Karin Miklautsch (B) für ein zweites Wiener Straflandesgericht mit angeschlossener Justizanstalt reagieren nun die Richter: Die Sektion Wien der Richtervereinigung hat für kommenden Mittwoch ein Treffen einberufen, bei dem das weitere Vorgehen festgelegt werden soll. Im bestehenden Straflandesgericht, das nach den Plänen der Ministerin "zweigeteilt" werden soll, geht man davon aus, dass "gezielte Kampfmaßnahmen" beschlossen werden, hieß es am Montag.

Ulrike Psenner, seit Jahresbeginn von Miklautsch ernannte Präsidentin des Straflandesgerichts, hatte am vergangenen Freitag im APA-Gespräch die "Zeit des Stillhaltens" für beendet erklärt und mit Streik gedroht. Am Montag schien sich die Stimmung im Grauen Haus weiter erhitzt zu haben: Einige Richter verlangten unmissverständlich, die Standesvertretung müsse jetzt "Stärke zeigen und notfalls bis zum Äußersten gehen".

Man wolle sich "von Leuten, die keine Ahnung haben, nichts mehr gefallen lassen", wetterte ein Richter gegen "die Ministerialbürokratie", wie er sich ausdrückte. Ein anderer hielt es im Gespräch mit der APA für notwendig, "dass die Öffentlichkeit aufgeklärt wird, dass die Zerschlagung des Grauen Hauses nichts bringt und nur schadet". (APA)