Brüssel - Großes Verständnis für die Anliegen der Forscher haben offenbar die meisten EU-Bürger: Laut einer am Montag in Brüssel präsentierten Eurobarometer-Umfrage glauben 59 Prozent, dass die EU mehr Geld für die Wissenschaft ausgeben sollte. Von einer besseren Forschung erwarten sich 64 Prozent eine wettbewerbsfähigere Wirtschaft.

Dass viele Befragte offenbar großen Nachholbedarf sehen, zeigten die Fragen, in denen der europäische Status quo mit jenem der USA verglichen werden musste. 45 Prozent orten in der EU Nachholbedarf bei der Ausbildung von Wissenschaftern. Nur zwölf Prozent glauben, dass die Europäer bei wissenschaftlichen Entdeckungen die Nase vor den Vereinigten Staaten haben.

GVO-Skepsis weiterhin stark

Bestimmten Themen stehen die EU-Bürger nach wie vor skeptisch gegenüber: 54 Prozent halten Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Organismen (GVO) für gefährlich. Besonders skeptisch sind die Griechen und Zyprioten, wo 80 Prozent bzw. 88 Prozent diese Auffassung vertreten. Gleich darauf folgen bei den GVO-Skeptikern die Österreicher, von denen 70 Prozent Risiken durch gentechnisch veränderte Nahrung fürchten.

Sehr unterschiedliche Meinungen herrschen ebenso in der Frage der Tierversuche vor: EU-weit fanden 45 Prozent der Befragten, Wissenschafter sollten ein Recht dazu haben, an Tieren zu forschen, wenn damit gesundheitliche Probleme von Menschen gelöst würden. In Luxemburg sehen dies nur 30 Prozent so, in Österreich rund ein Drittel. Die meiste Zustimmung für Tierversuche gab es in Litauen und Zypern, wo sich 67 Prozent bzw. 62 Prozent dafür aussprachen.

Auch Aberglaube weit verbreitet

Auch der Aberglaube wurde bei der Studie abgefragt: Demnach glauben 37 Prozent der Europäer, dass bestimmte Zahlen Glück bringen. Die Österreicher gehören zu den Nationen, die vergleichsweise stark an solche angeblich übersinnlichen Phänomene glauben: Jeder Zweite schreibt Zahlen ebenfalls besondere Fähigkeiten zu. Am abergläubischsten zeigten sich in dieser Frage die Italiener, von denen sich 61 Prozent Glück von Nummern erwarten.(APA)