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Foto: AP /Gregor Schneider
Rom - Die Behörden in Venedig haben die Skulptur eines deutschen Künstlers wegen einer möglichen Verletzung von Gefühlen muslimischer Betrachter vom Markusplatz verbannt. Gregor Schneider fertigte im Rahmen der am Sonntag eröffneten Biennale einen 15 Meter hohen Kubus aus Metall, der von einer schwarzen Stoffbahn bedeckt war und stark an die Kaaba in Mekka erinnerte. Die Skulptur sollte auf dem zentralen Platz der Lagunenstadt installiert werden.

Künstler wollte nicht provozieren, sondern Verbindung der Kulturen am Markusplatz aufzeigen

Schneider sagte, das Kunstwerk hätte nach seiner Ansicht wunderbar auf den Markusplatz gepasst, weil dort von der arabischen Welt beeinflusste Gebäude auf europäische Bauten träfen. Er habe sein Projekt nicht als Provokation gesehen, sondern als Weg, eine tiefe Verbindung zwischen diesen Kulturen zu zeigen. Sein Werk unterscheide sich in Abmessungen, Funktion und Materialien von der Kaaba. Es handle sich um einen Kubus, eine Grundform moderner westlicher Kunst.

Behörden führen ästhetische und Sicherheitsgründe an

Alessandra Santerini, Pressesprecherin der Biennale, sagte, die Behörden hätten das Aufstellen des Kunstwerks aus ästhetischen und Sicherheitsgründen verboten: "Sie hatten Angst, dass es die Sicht auf einen Teil des Platzes versperren würde, aber sie befürchteten auch, dass es die religiösen Gefühle der islamischen Gemeinde verletzen könnte."

Sprecher der venezianischen Kunstbehörde sagten, es habe die Sorge bestanden, dass sich Muslime von dem Werk provoziert fühlen könnten und für die Stadt damit die Gefahr von Terroranschlägen gewachsen wäre. Santerini zufolge bemühten sich Schneider und die Verantwortlichen der Biennale um einen anderen Ausstellungsort für das Werk, etwa auf einem Ponton in der Lagune. Die Erlaubnis sei jedoch nicht erteilt worden. (APA/AP)