Bei einem schweren Erdbeben in den nordchilenischen Anden sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Innenminister Jorge Correa erklärte, möglicherweise gebe es in entlegenen Bergdörfern im Grenzgebiet mit Bolivien und Peru weitere Opfer.

Der Erdstoß am Montagabend (Ortszeit) hatte nach Messungen von Geologen eine Stärke von 7,9 und war damit der drittstärkste seit der Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 mit einem Wert von 9,0. Zahlreiche Telefonverbindungen brachen zusammen, so dass die teils schwer beschädigten Ortschaften zunächst nicht zu erreichen waren.

In der Nähe der Hafenstadt Iquique stürzte ein Fels auf ein Auto und erschlug alle fünf Insassen, drei Erwachsene und zwei Kinder. Drei alte Männer starben nach Darstellung des Innenministeriums in Bergdörfern, darunter ein 80 Jahre alter Behinderter, dessen Haus einstürzte. Correa sagte, einige Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Häuser und Straßen beschädigt

Mehrere Häuser und Straßen in Iquique wurden beschädigt. Dort und in Arica, nahe der Grenze zu Peru, brach die Stromversorgung zusammen. Zu spüren war der Erdstoß auch in Calama, in dessen Nähe die weltgrößte Tagebau-Kupfermine Chuquimata liegt. In Arequipa, der zweitgrößten Stadt Perus, gingen Fensterscheiben zu Bruch. In der bolivianischen Hauptstadt La Paz liefen Bewohner erschrocken auf die Straße.

Das Beben hatte sein Epizentrum rund 1.500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago in einer unbewohnten Region der Anden. Die Stadt Iquique ist etwa 320 Kilometer davon entfernt. (APA/AP)