"Für die Europäer ist die Gefahr heute am größten", betonte Gunaratna, der laut "Presse" als einer der weltweit besten Kenner von Osama bin Ladens Terrornetzwerk Al-Kaida (al-Qaeda) gilt.
Die USA hätten seit den Anschlägen vom 11. September den Schutz ihrer Grenzen verbessert. Für Terroristen sei es schwieriger geworden, nach Amerika zu gelangen. Deshalb würden Islamistengruppen aus Nordafrika und Asien ihre Kämpfer nun vor allem nach Europa schleusen.
Der EU-Raum sei aber nicht nur von Terror bedroht, der von außen komme. "Die größte Gefahr geht heute von radikalisierten moslemischen Gemeinden in Europa selbst aus", stellt Gunaratna fest. "Jahrelang haben sich die europäischen Behörden und Politiker nicht in das eingemischt, was sich in manchen Moscheen und islamischen Schulen abgespielt hat. Sie hielten Interventionen für politisch unkorrekt und haben erlaubt, dass islamische Geistliche den Dschihad predigen."
Mit den Hasspredigten einiger Extremisten sei der Boden für spätere Gewalttaten aufbereitet worden - etwa für die Anschläge in Madrid vor mehr als einem Jahr.