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Foto: APA/Schlager
Wien - Der Schauspieler und Regisseur Herbert Föttinger (43) wird neuer Direktor des Theaters in der Josefstadt. Föttinger folgt ab der Saison 2006/07 auf den derzeitigen künstlerischen Leiter Helmuth Lohner. Föttinger wurde am Dienstag Vormittag in einer Ensembleversammlung den Schauspielern des Theaters in der Josefstadt als kommender Direktor vorgestellt.

Föttinger galt schon längere Zeit als Favorit für den Posten. Seine Ernennung musste jedoch bis nach der Gründung der Josefstadt- Stiftung warten. Sein Vertrag wird beginnend mit 1. September 2006 vorerst fünf Jahre laufen. Voraussichtlich wird Föttinger bereits ab Herbst neben dem bisherigen Alleingeschäftsführer Alexander Götz als Geschäftsführer eingesetzt, soll dabei jedoch in die künstlerische Autonomie von Helmuth Lohner nicht eingreifen. Götz bleibt kaufmännischer Geschäftsführer. Sein Vertrag läuft bis 2009.

"Generationswechsel"

Der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes der neuen "Theater in der Josefstadt-Privatstiftung", Günter Rhomberg, erklärte, in "sehr vielen Gesprächen" die er seit Februar mit Föttinger geführt habe, zum Schluss gekommen zu sein, Föttinger sei "ein Mann, der ein hohes Potenzial in sich birgt, ein sehr guter Direktor dieses Hauses zu werden. Er ist es nicht. Man wird aber nicht zum Direktor geboren, es gibt auch keine Schulen dafür." Es sei "dringend notwendig, einen Generationswechsel zu machen."

Kunststaatssekretär Franz Morak sieht ebenso einen "Generationenwechsel vollzogen" wie der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny: "Ab sofort ist die Josefstadt gerüstet, um mit neuem Elan durchzustarten."

Föttinger zeigte sich gerührt über das große Vertrauen, das ihm auch vom Ensemble des Hauses entgegengebracht werde. Die Josefstadt sei "eine der traditionsreichsten und besten deutschsprachigen Bühnen": "Ich habe die Tradition im Griff, aber die Zukunft im Auge".

Werdegang

Föttinger wurde am 25. Juli 1961 in Wien geboren. Sein Debüt am Theater in der Josefstadt gab er 1993 als Strizzi Alfred in Ödon von Horvaths "Geschichten aus dem Wienerwald" in einer Inszenierung von Karlheinz Hackl. Seit 1993 ist er auch Ensemblemitglied und wurde mit zahlreichen Hauptrollen zum Star des Theaters. (APA)