Die Verdächtigen sollen die pornografischen Aufnahmen vom Server einer kriminellen Organisation in Italien bezogen haben, sagte Gerald Hesztera, Sprecher des Bundeskriminalamts (BK), der APA. Gleichzeitig zu den Ermittlungen in Österreich gab es auch in zwölf anderen europäischen Ländern Hausdurchsuchungen.
Operation Xenia
Erst am Montag waren die Ergebnisse der internationalen Operation Xenia bekannt geworden: Ermittlungen der US-Behörden gegen ein weißrussisches Kinderporno-Netzwerk führten zu einer Großaktion gegen dessen Kunden, 96 der Verdächtigen kamen aus Österreich. Nur einen Tag später förderten die Ermittlungen im Rahmen der Operation Icebreaker bei sieben Hausdurchsuchungen in fünf Bundesländern erneut Kinderpornografie auf Computern und Datenträgern zu Tage.
Die sieben Hausdurchsuchungen - jeweils zwei in Oberösterreich und Kärnten sowie jeweils eine in Tirol, Wien und Niederösterreich - wurden von Gendarmerie und Polizei zeitgleich um 6.00 Uhr durchgeführt. Bei vier der Verdächtigen hat sich der Verdacht laut BK schon erhärtet: Teilweise wurden bereits Geständnisse abgelegt, teilweise wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.
Auswertung erfordert viel Zeit
Das Auswerten der Datenmenge wird viel Zeit in Anspruch nehmen. So wurden bei einem einzigen Verdächtigen gleich vier Computer beschlagnahmt. Die Kriminalisten müssen auch überprüfen, ob die Verdächtigen eventuell auch selbst verbotene Aufnahmen von Kindern angefertigt haben.
Die Operation Icebreaker wurde von Europol in Den Haag koordiniert. Es ist die größte derartige Aktion, die die Organisation bisher geleitet hat.