Der Unfall zwischen dem Shuttle-Bus, der zwischen dem Shopping Center Nord (SCN) und dem S-Bahnhof Floridsdorf verkehrt, ereignete sich nach einem langen Einkaufsamstag knapp vor 19 Uhr. Laut Strafantrag missachtete der seit vier Jahren bei einem privaten Busunternehmen beschäftigte Lenker beim Einbiegen in die Kreuzung Rechte Nordbahngasse - Schlosshoferstraße das Vorrangzeichen der Straßenbahn. Er soll außerdem darauf "vergessen" haben, nach links zu schauen.
Vollbremsung
Ansonsten hätte er laut Anklagebehörde die von dort herannahende Tram bemerkt. So aber bog der Mann im Schritttempo ab. Als er auf den 26er aufmerksam wurde, befand er sich schon auf dem Gleiskörper. Er gab noch Gas und wollte so den Zusammenstoß vermeiden. Der Straßenbahnfahrer leitete eine Vollbremsung ein, konnte den Crash aber nicht mehr verhindern.
"Die Tram hat den Bus regelrecht aufgespießt", heißt es bei der Staatsanwaltschaft. Sie riss in der Mitte des fast voll besetzten, zwölf Tonnen schweren Fahrzeuge ein riesiges Loch. Neben den beiden Toten - der Bub wurde aus dem Bus geschleudert, der 16-Jährige von Metallteilen erschlagen - waren zwei Schwer- sowie rund ein Dutzend leichter Verletzte zu beklagen.