London/Gaza - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hat die Hinrichtung von vier Männern durch die palästinensische Autonomiebehörde scharf verurteilt. Die Tötung der Männer sei ein Rückschritt für die Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Organisation. Die Todesstrafe sei keine Lösung für das Problem der wachsenden Gesetzlosigkeit in den palästinensischen Gebieten.

Drei der Verurteilten waren am Sonntag im Gaza-Streifen gehängt, ein weiterer von einem Erschießungskommando getötet worden. Nach Angaben des Innenministeriums sitzen in den palästinensischen Gefängnissen noch 49 zum Tode verurteilte Menschen. Amnesty International forderte den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas (Abu Mazen) auf, einen sofortigen Hinrichtungsstopp zu verhängen.

Seit der Einrichtung der Autonomiebehörde im Jahre 1994 sei es bei Prozessen in palästinensischen Gerichten häufig zu Verstößen gegen internationale juristische Standards sowie zu willkürlichen Festnahmen und Folter gekommen. Es gebe auch eine systematische Straflosigkeit bei Morden an mutmaßlichen Kollaborateuren mit Israel. (APA/dpa)